Zuschlag für Porr

Kohlekraftwerk Voitsberg wird abgewrackt

Wirtschaft
08.01.2013 16:33
Das Schicksal das Braunkohlekraftwerks Voitsberg ist besiegelt: Die Porr Umwelttechnik GmbH hat das Gelände vom A-Tec-Konzern des früheren Industriellen Mirko Kovats erworben. Das haben die beteiligten Unternehmen am Dienstag bestätigt. Die drei Blöcke sollen innerhalb von 18 Monaten vollständig abgebaut und verwertet werden.

Seit 60 Jahren ist das Kraftwerk ein wenig beliebter Blickfang in der Region. Der 180 Meter hohe Schlot sowie der riesige Kühlturm und das Kesselhaus – jeweils etwa 100 Meter hoch – sind in der Weststeiermark rund um Voitsberg weithin sichtbar. Nun werden sie dem Erdboden gleichgemacht. Dabei sollen rund 200.000 Tonnen Stahlbeton und etwa 40.000 Tonnen Metalle für die Nachnutzung aufbereitet werden.

Jahrelanges Ringen geht zu Ende
2006 wurde das Kraftwerk stillgelegt - vier Jahre nachdem das dazugehörige Braunkohlerevier Zangtal mit zuletzt 220 Kumpeln wegen zu Ende gehender Kohlevorkommen geschlossen worden war. 2010 hat der Investor Mirko Kovats die Anlage gekauft (siehe Infobox). Er wollte das Werk auf Steinkohle umrüsten und wieder in Betrieb nehmen. Dagegen ist eine Bürgerinitiative Sturm gelaufen – immerhin gilt die Region um Voitsberg als Feinstaub-Sanierungsgebiet.

Mit der Insolvenz von Kovats' A-Tec im Jahr 2010 wurden die Karten neu gemischt. Ein Jahr später hat der Industrielle den Plan zur Wiederinbetriebnahme endgültig aufgegeben. Nun hat die Porr das Kraftwerk samt der 245.000 Quadratmeter Grundstücksfläche erworben. Das Gelände soll nach dem Abbruch für eine Nachnutzung vorbereitet und verkauft werden. Die rückgebauten Materialien – Anlagenteile wie etwa die großen Kessel, Aggregate und Buntmetalle – werden wiederverwertet.

Bürgermeister: Porr ist Wunschpartner
Voitsbergs Bürgermeister Ernst Meixner zeigt sich über das Resultat der Verhandlungen erleichtert. Er bezeichnet Porr als Unternehmen mit Bezug zur Region und "Wunschpartner". Mit dem Verkauf sei der von der Stadtgemeinde und der Bevölkerung gewünschte Abbruch und eine sinnvolle Verwertung des Areals garantiert.

Dieser Ansicht schließt sich Porr-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Strauss an: Mit dem Rückbau gehe ein "jahrzehntelanges Tauziehen" um die Nutzung des Kraftwerks zu Ende. Die Bevölkerung werde von der umweltgerechten Aufarbeitung der Liegenschaft profitieren: "Die Region erhält Zugang zu wertvollem Baugrund in bester Lage", so Strauss.

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