Es ist ein trauriger Tag für ein Dorf, wenn die Schule für immer die Pforten schließt. In Tirol gibt es besonders viele Kleinschulen. Heuer muss eine Osttiroler Institution zusperren. Doch Hoffnung auf einen Neubeginn lebt.
Die vier Volksschüler in Untertilliach in Osttirol freuen sich auf ihre Ferien. Doch in die Freude mischt sich in der 220-Seelen-Gemeinde Wehmut. Denn die Mini-Volksschule des Ortes muss stillgelegt werden. Es gibt zu wenig Kinder für eine Fortführung.
Einst mehr als 70 Kinder unterrichtet
„Das ist schon traurig“, sagt Bürgermeister Manfred Lanzinger, „zumal es seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine Schule vor Ort gab“. Lanzinger erzählt von einst mehr als 70 Schülern: „Das kann man sich heute kaum noch vorstellen.“ Die Stilllegung sei ein Verlust fürs Dorfleben: „Die Lehrerin war sehr aktiv und hat mit den Kindern unter anderem viele Feste im Dorf feierlich mitgestaltet.“
Das ist schon traurig. Zumal es seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine Schule vor Ort gab.
Bürgermeister Manfred Lanzinger
44 Minischulen gibt es in Tirol
Die angesprochene Lehrerin und Schulleiterin Brigitte Prinster versteht die Enttäuschung in der Gemeinde. Auch sie sieht Schulen als wichtigen Motor für ein aktives Dorfleben. 15 Jahre hat sie in Untertilliach unterrichtet. Sie und die Kinder wechseln jetzt nach Obertilliach.
Tirol gehört zu den Bundesländern mit besonders vielen Kleinschulen. 44 haben nur eine Klasse. Immer wieder müssen Einrichtungen wegen zu wenig Nachwuchs geschlossen werden. In den vergangenen Jahren waren es an die 20 Standorte.
Hoffen auf kinderreichere Zeiten
In Untertilliach geht eine Ära zu Ende. Doch der Ortschef ist hoffnungsfroh, dass nicht für immer Schluss ist. „In drei Jahren haben wir aus jetziger Sicht wieder zumindest fünf Kinder im Ort. Die Chance lebt, dass wir die Volksschule wieder aktivieren können“, meint Lanzinger. Mit ihm hoffen die Gemeindebürger von Untertilliach.
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