Dank "MESSENGER"

NASA entdeckt Eis in Kratern des Merkur

Wissenschaft
30.11.2012 09:12
Mithilfe der Raumsonde "MESSENGER" hat die NASA nun die Existenz von Eis auf dem Merkur nachgewiesen. Obwohl der Planet der Sonne am nächsten liegt, gibt es auch dort gefrorenes Wasser, wie aus drei am Donnerstag im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studien hervorgeht.

MESSENGER (die Abkürzung steht für MErcury Surface, Space ENvironment, Geochemistry and Ranging, was übersetzt etwa "Merkur-Oberflächen, -Raumumgebung, -Geochemie und -Entfernungsmessung" bedeutet) habe Beweise dafür gefunden, dass es in der permanent im Schatten liegenden Region des Planeten, in Kratern am Nordpol (Bild 2), eine Eisdecke gibt. Diese soll mindestens 30 Zentimeter und möglicherweise sogar bis zu 20 Meter dick sein, schreiben die Forscher.

Wasser kam von Kometen oder Asteroiden
Das Wasser kam vermutlich von Kometen oder möglicherweise auch Asteroiden, die auf dem Merkur eingeschlagen sind. Niemand bringe den Fund von Eis aber mit der Existenz von Leben auf dem Planeten in Zusammenhang, sagte der Chefwissenschaftler der MESSENGER-Sonde, Sean Solomon.

Die Sonnenstrahlung am Merkus ist etwa zehn Mal so stark wie auf der Erde, die Temperatur an seiner Oberfläche kann daher bis zu 426 Grad Celsius erreichen. Die Funde könnten dabei helfen zu klären, wie Wasser und andere Bausteine des Lebens in andere Gegenden des Sonnensystems gelangt sind. 

Vermutlich auch Eis am Südpol des Merkur
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch am Südpol des Merkur Eis existiert. Allerdings gibt es dafür keine verlässlichen Daten, da MESSENGER weit näher am Nordpol um den Planeten kreist.

Verschiedene Radarmessungen haben bereits seit Jahrzehnten darauf hingedeutet, dass es auf dem Merkur, der rund 91 Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt ist, Eis gibt. Durch die 2004 gestartete MESSENGER-Sonde haben die Wissenschaftler aber nun Gewissheit.

Erste Sonde, die den Merkur umkreist
Die Sonde war nach einer rund 7,9 Milliarden Kilometer langen Reise im März 2011 in einen elliptischen Orbit um Merkur eingeschwenkt. Die Umlaufbahn bringt sie bis zu 200 Kilometer nahe an Merkur heran, zu anderen Zeitpunkten ist sie wiederum mehr als 15.000 Kilometer entfernt.

Schon bei ihren Vorbeiflügen an Merkur hatte MESSENGER einen großen Teil der Oberfläche kartographiert und viele atemberaubende Bilder zur Erde gefunkt. Es waren die ersten detaillierteren Informationen über Merkur, seit die NASA-Sonde "Mariner 10" anno 1974 und 1975 den Planeten passiert hatte.

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