125 Jahre Grazer Opernhaus: Intendant Ulrich Lenz und sein Team präsentierten ihre Pläne für die Jubiläums-Saison 2024/25. Eröffnet wird mit Wagners „Tannhäuser“.
„Oper, öffne dich!“ Mit diesem Slogan hat Ulrich Lenz im Herbst 2023 seine erste Saison als Intendant der Oper Graz gestartet. Nun präsentierte er mit seinem Team die Pläne für die zweite Spielzeit in der Landeshauptstadt – und ergänzte den Slogan um den Slogan „Oper, öffne mich!“. Denn: In der Jubiläumssaison 2024/25 will Lenz noch tiefer in die Stadt und die Herzen der Besucher eintauchen.
Drei Schwergewichte im Programm
Dafür hat er unter anderem einige Schwergewichte im Programm: Eröffnet wird die Saison mit Wagners „Tannhäuser“, in der Regie von Evgeny Titov, der als „rising star“ der Opernwelt gilt und den Lenz als „einen der spannendsten Regisseure der Gegenwart“ bezeichnet. Als weiteres Schwergewicht zeigt man Hector Berlioz‘ „Les Troyens“, das Mammutwerk wird tatsächlich das erste Mal in Graz zu sehen sein. Und auch Ballett-Chef Dirk Elwert startet die Saison mit einem „Meilenstein der Tanzgeschichte“, wie er es nennt: Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“, dessen Uraufführung 1913 in Paris zu einem der legendärsten Skandale der Musikgeschichte wurde. In Graz wird der kubanische Choreograf George Céspedes einen ganz neuen Blick auf den Klassiker werfen.
Bei allen drei dieser „Schwergewichte“ wird Chefdirigent Vassilis Christopoulos die musikalische Leitung übernehmen: „Wir wollen das Publikum auf eine kathartische Reise durch starke Emotionen mitnehmen und begeistern“, sagt er.
Unzählige Besucher hat Peter Konwitschnys Inszenierung von „La Traviata“ an der Oper seit seiner Premiere im Jahr 2011 bereits begeistert – in der kommenden Saison steht die Produktion wieder auf dem Spielplan – „wohl ein letztes Mal“, wie Lenz sagt.
Leichte Kost für „dazwischen“
Und weil ein Spielplan nicht nur aus derartigen Schwergewichten bestehen kann, präsentiert man dazwischen auch viel leichtere Kost: „Vor allem die zweite Hälfte der Spielzeit ist dem Spiel der Liebespaare gewidmet“, sagt Chefdramaturgin Katharina John. Von Cole Porters Musical „Silk Stockings“ über Franz Lehárs eher selten gespielte Operette „Schön ist die Welt“ bis hin zu Mozarts Oper „Cosi fan tutte“ reicht das Spektrum, das mit Benjamin Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ im absoluten Gefühlschaos endet.
Für das jüngere Publikum setzt man in der kommenden Saison wieder auf eine Kooperation mit dem Next Liberty und auf „Die wunderbare Reise des Nils Holgerson“. Thomas Zaufke hat den Klassiker von Selma Lagerlöf für Graz neu vertont. Und mit „Karneval der Tiere“ gibt es in der kommenden Saison auch eine Ballett-Produktion für junges Publikum.
König Fußball auf der Opern-Bühne
Und weil Lenz und sein Team auch in der kommenden Saison neue Publikumsschichten erreichen wollen, setzt man auch auf König Fußball: Paul Abrahams Fußball-Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ ist als konzertante Version zu sehen. Als Erzähler fungiert Sturm-Legende Martin Ehrenreich, auch weitere Kicker des SK Sturm Graz sollen auflaufen. Zudem steht mit „Mein Lieblingstier heißt Winter“ auch die Uraufführung einer zeitgenössischen Operette auf dem Programm.
Veränderung gibt es im Ensemble: Neven Crinic und Mario Lerchenberger folgen der ehemaligen Intendantin Nora Schmidt nach Dresden, auch Tetiana Mius verlässt das Ensemble. Dafür kommen Sofia Vinnik (von der Volksoper Wien) sowie Ted Black und Nikita Ivasechko (aus dem Staatsopern-Studio) neu nach Graz.
Der Kartenvorverkauf für die neue Saison beginnt am 3. Juni.
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