Der Naturschutzbund bemängelt eine zu dünne Datenlage über das Problemtier. Während mehrere Tierschutzorganisationen die zu drastischen Maßnahmen bekritteln, bemängelt der lokale Verein Wolfstopp Vergrämungsmaßnahmen mit Gummigeschossen: Sie würden das Raubtier nicht scheuer, sondern aggressiver machen.
Weiterhin hoch gehen die Wogen beim ersten „Problemwolf“ des Landes, der von Jägern nun geschossen werden darf. „Das ist bisher nicht passiert“, erklärt Bezirkshauptmann Markus Peham, dass es im Bezirk Zwettl noch keine Abschussmeldung gab.
Naturschutzbund fordert konkretere Hinweise
Während die Waidmänner versuchen, den Beutegreifer aufs Korn zu nehmen, bekritteln Tierschutzorganisationen, dass ein Abschuss zu drastisch sei – man müsse zuvor Vergrämungsmaßnahmen anwenden. Der Naturschutzbund betont, dass es zu wenig konkrete Hinweise für ein problematisches Verhalten gäbe, nur ungeprüfte Berichte über Sichtungen. „Wir appellieren an die Landesregierung, die Wolfsverordnung nach dem Stand der Forschung zu überarbeiten und die Abschussfreigabe zu stoppen“, so Sprecher Lucas Ende.
Macht Vergrämung Wolf nur gefährlicher?
Indes lässt auch der regionale Verein Wolfstopp aufhorchen: Er wehrt sich gegen die Vergrämung mit Gummigeschoßen: „Sie fügen den Großraubtieren Schmerzen zu und machen die Tiere nicht scheuer, sondern aggressiver. Das sind Schüsse, die nach hinten losgehen“, betont Obmann Gerhard Fallent. Der Wolf darf nach derzeitigen Bedingungen bis einschließlich 22. Mai geschossen werden.
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