Beherzt stemmen sich Wachauer Weinhauer mit sogenannten Frostkerzen gegen die bittere Kälte in den Nächten. Es geht um viel. Bisher konnte die Gefahr von Ernteschäden großteils abgewehrt werden.
„Wer jetzt in den Abendstunden durch die Wachau fährt, kann unser Lichtermeer nicht übersehen. Denn wir lassen in den Rieden Hunderte sogenannter Frostkerzen flackern“, schildert der junge Spitzenwinzer Franz-Josef Gritsch aus Spitz an der Donau.
Bitterkalte Nächte
Dennoch ist es ein Wettlauf gegen das Regionalklima, das schon einige Frühlingstage hintereinander bittere Nachtfröste in die weltberühmte Kulturerbe-Region geschickt hat. Bisher sei die Abwehr erfolgreich gewesen, nur die ganz exponierten Lagen hinten im Spitzer Graben habe es erwischt, schildert der beherzte Rebenhüter.
Temperatur um zwei Grad anheben
Zu den kleinen effizienten Kälteabwehr-Batterien: Diese sind kleine Kübel, die Kraft ihres darin flackernden Feuerscheins die Temperaturen in den Zeilen aufheizen und diese beinahe kuschelig warm für die Reben machen. „Wir können damit die Temperaturen um zwei Grad Celsius auf – für die grünen Triebe – gerade noch erträgliche Minus 1,5 erhöhen. Das halten die aus. Darunter würden diese abfrieren“, versichert Gritsch. Doch diese „einzige mögliche Abwehr gegen den Frost“ kommt ihn teuer. Exakt auf bis zu 6000 (!) Euro pro Hektar. Auf genau dieser Fläche muss Gritsch wiederum bis zu 400 seiner Kerzerl platzieren. Von der Arbeitsmühe nicht zu reden.
Warten auf Rückkehr des Frühlings
Einige Nächte müssen die Wachauer Winzer noch um ihre Ernte zittern, dann soll es – laut privatem Wetterdienst Ubimet – endlich frühlingshaft wärmer werden. Gritsch: „Bis dahin stellen wir die Frostkerzen auf.“ Er ist zuversichtlich, die Erträge durch das „Vorglühen“ retten zu können.
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