In der Steiermark

Jäger rüsten sich gegen Afrikanische Schweinepest

Steiermark
08.04.2024 12:50

Klimawandel, Wolf und Bär, Afrikanische Schweinepest: Die steirischen Jäger haben am Montag einen Überblick über den Status Quo der Wälder und ihrer Tiere gegeben. Sie rüsten sich vor allem gegen die Afrikanische Schweinepest. Hunde werden extra zur Erkennung ausgebildet.

In Ungarn und der Slowakei gab es bereits Fälle, in Österreich noch nicht. Und trotzdem rüstet sich die steirische Jägerschaft gegen den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest – eine Viruserkrankung, die Wildschweine genauso betrifft wie Hausschweine und für die Tiere tödlich ist. Für Menschen ist sie ungefährlich.

„Wir bereiten aktuell eine zweitägige Ernstfallübung gemeinsam mit Slowenien vor“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP).Teil dieser Vorbereitungen ist die Ausbildung von Jagdhunden zu sogenannten Kadaver-Spürhunden. Sie finden im Wald verendete Tiere, damit diese dann „seuchengerecht entsorgt“ werden können. 28 Hunde-Gespanne sollen zum Einsatz kommen. Wie sieht die Übung konkret aus? „Die Schweinepest ist alles andere als eine schöne Sache“, warnt Schmiedtbauer. „Ein Areal wird eingezäunt – und dann wird geschossen.“ Auch viele Hausschweine müssten geschlachtet werden, um die Krankheit einzudämmen.

Besondere Vorsicht ist deswegen bei Fleisch aus dem Ausland geboten. Teils werden Produkte mit infiziertem Fleisch verarbeitet, nach Österreich importiert, weggeworfen und dann von Wildtieren gefressen. „In einem Rohschinken können die Viren eineinhalb Jahre lang überleben“, sagt Schmiedtbauer.

Klimawandel setzt den Wildtieren zu
Die aktuell hohen Temperaturen haben auf die Wildtiere nicht allzu schlimme Auswirkungen, sagt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau. „Die Tiere müssen sich schnell umstellen auf die grüne, frische Nahrung. Das kann ihnen auf den Magen schlagen und sie bekommen Durchfall, aber das legt sich schnell wieder.“ 

Schwieriger ist die Situation im Winter. „Die Gams hat ein Fell für minus 20 Grad, aber zu Weihnachten hat es Plusgrade. Sie schwitzt.“

Wolf und Co. bleiben ein Thema
Auch das größte Thema der vergangenen Jahre sparte die Jägerschaft freilich nicht aus. Was tun mit Bären, Wölfen und Co.? „Vor allem bei Jungtieren werden die Risse mehr“, sagt Mayr-Melnhof-Saurau. „Die Vorfälle häufen sich.“ Bären werden immer mehr ein Thema, weil sie von Slowenien in Richtung Norden wandern. Und von Bayern her breitet sich der Waschbär aus – eine süße, aber invasive Art.

Landesrätin Schmiedtbauer verteidigte einmal mehr die steirische Wolfsverordnung, die den Abschuss von „Problemtieren“ ermöglicht. Aber auch der Mensch muss mehr Rücksicht auf die Natur nehmen: „Das meiste Wild wird im Bezirk Graz von Hunden gerissen. Tierschutz hört nicht am Ende der Leine auf.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele