Klimawandel, Wolf und Bär, Afrikanische Schweinepest: Die steirischen Jäger haben am Montag einen Überblick über den Status Quo der Wälder und ihrer Tiere gegeben. Sie rüsten sich vor allem gegen die Afrikanische Schweinepest. Hunde werden extra zur Erkennung ausgebildet.
In Ungarn und der Slowakei gab es bereits Fälle, in Österreich noch nicht. Und trotzdem rüstet sich die steirische Jägerschaft gegen den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest – eine Viruserkrankung, die Wildschweine genauso betrifft wie Hausschweine und für die Tiere tödlich ist. Für Menschen ist sie ungefährlich.
„Wir bereiten aktuell eine zweitägige Ernstfallübung gemeinsam mit Slowenien vor“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP).Teil dieser Vorbereitungen ist die Ausbildung von Jagdhunden zu sogenannten Kadaver-Spürhunden. Sie finden im Wald verendete Tiere, damit diese dann „seuchengerecht entsorgt“ werden können. 28 Hunde-Gespanne sollen zum Einsatz kommen. Wie sieht die Übung konkret aus? „Die Schweinepest ist alles andere als eine schöne Sache“, warnt Schmiedtbauer. „Ein Areal wird eingezäunt – und dann wird geschossen.“ Auch viele Hausschweine müssten geschlachtet werden, um die Krankheit einzudämmen.
Besondere Vorsicht ist deswegen bei Fleisch aus dem Ausland geboten. Teils werden Produkte mit infiziertem Fleisch verarbeitet, nach Österreich importiert, weggeworfen und dann von Wildtieren gefressen. „In einem Rohschinken können die Viren eineinhalb Jahre lang überleben“, sagt Schmiedtbauer.
Klimawandel setzt den Wildtieren zu
Die aktuell hohen Temperaturen haben auf die Wildtiere nicht allzu schlimme Auswirkungen, sagt Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau. „Die Tiere müssen sich schnell umstellen auf die grüne, frische Nahrung. Das kann ihnen auf den Magen schlagen und sie bekommen Durchfall, aber das legt sich schnell wieder.“
Schwieriger ist die Situation im Winter. „Die Gams hat ein Fell für minus 20 Grad, aber zu Weihnachten hat es Plusgrade. Sie schwitzt.“
Wolf und Co. bleiben ein Thema
Auch das größte Thema der vergangenen Jahre sparte die Jägerschaft freilich nicht aus. Was tun mit Bären, Wölfen und Co.? „Vor allem bei Jungtieren werden die Risse mehr“, sagt Mayr-Melnhof-Saurau. „Die Vorfälle häufen sich.“ Bären werden immer mehr ein Thema, weil sie von Slowenien in Richtung Norden wandern. Und von Bayern her breitet sich der Waschbär aus – eine süße, aber invasive Art.
Landesrätin Schmiedtbauer verteidigte einmal mehr die steirische Wolfsverordnung, die den Abschuss von „Problemtieren“ ermöglicht. Aber auch der Mensch muss mehr Rücksicht auf die Natur nehmen: „Das meiste Wild wird im Bezirk Graz von Hunden gerissen. Tierschutz hört nicht am Ende der Leine auf.“
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