Als "hormonell wirksame Chemikalien" werden Stoffe bezeichnet, die in den Hormonhaushalt des Körpers eingreifen. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zeige laut Global 2000, dass diese Chemikalien mit einer Reihe chronischer Krankheiten in Zusammenhang stehen, darunter Fruchtbarkeitsstörungen, hormonell bedingte Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs, Fettleibigkeit und Diabetes.
Blattsalat als "Anti-Baby-Pille"
Bei dem Test waren bedenkliche Ergebnisse zutage getreten. So lagen die durchschnittlichen Belastungen durch hormonell wirksame Pestizide zwischen 600 Mikrogramm pro Kilo Äpfel oder Lauch, ein Kilo Grüner Salat wies gleich 1.300 Mikrogramm auf. "Eine Anti-Baby-Pille beinhaltet im Vergleich dazu maximal 200 Mikrogramm synthetischer Östrogen- und Gestagen-Hormone. Das ist beunruhigend", so Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei Global 2000.
Da es noch keinen gesetzlichen Schutz vor diesen Rückständen gibt, rät die Umweltorganisation den Konsumenten, auf Obst und Gemüse aus biologischem Anbau zurückzugreifen. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Belastungen bei Bio-Lebensmitteln um das 50- bis 100-Fache niedriger sind als bei herkömmlichen. Die Lebensmittel zu waschen, hilft übrigens kaum: "Aus hygienischer Sicht ist es sinnvoll, aber die chemischen Rückstände werden dabei kaum beseitigt", sagte Burtscher.
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