Bedarf in Tirol groß

Ausbildung beendet: Hoffen, dass Tierärzte bleiben

Tirol
10.03.2024 12:00

Nachdem das Land Tirol und die Vetmeduni Wien vor zwei Jahren eine Veterinär-Offensive gestartet haben, schließen nun die ersten Absolventen ihre spezifische Ausbildung ab. Die Hoffnungen, die auf die künftigen Nutztierärzte gesetzt werden, sind groß.

Laut Zahlen aus dem Jahr 2022 arbeiteten in den 129 Tierarztpraxen Tirols insgesamt 207 Tierärztinnen und Tierärzte. Damit diese Zahl nicht sinkt, mussten vor zwei Jahren Maßnahmen her. Denn aus der einzigen Veterinärmedizinischen Universität Österreichs in Wien kommen nur wenige Tierärzte nach Tirol zurück. Vor allem für Nutztiere war die medizinische Versorgung in Gefahr.

Daher startete die Vetmeduni in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol im vergangenen Herbst das Vertiefungsmodul „Der Wiederkäuer im Alpenraum“. Die Studierenden verbringen ihre letzten beiden Semester in Tirol und arbeiten dort neben der theoretischen Ausbildung auch in Tierarztpraxen mit. „Sie rotieren durch vier Praxen und sind im Alltag der Tierärzte dabei“, erklärt Lorenz Khol, der die Außenstelle Tirol der Vetmeduni Wien leitet und auch die Stiftungsprofessur erhalten hat, die das Land 2022 zur Förderung der Tierärzte eingerichtet hat.

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Die ersten werden gerade fertig. Dann werden wir sehen, ob sie bleiben.

(Bild: Dr. Barbara Wirl)

Prof. Lorenz Khol, Leiter Vetmeduni-Außenstelle Tirol

Motivierte Absolventen suchen gute Bedingungen
Die ersten 20 Studierenden, die er im neuen Modul in Tirol betreut hat, befinden sich nun auf der Zielgeraden. „Wir haben sehr gutes Feedback“, freut sich Khol, „das Modul ist sehr beliebt bei den Studierenden.“ Sie stammen nicht zwingend aus dem Alpenraum – die Plätze werden nicht nach Herkunft, sondern nach Noten vergeben. Es seien laut Khol aber einige aus Tirol und Südtirol unter den 20, die nun bald abschließen.

Dadurch, dass sie während ihrer Praktika bereits Kontakte knüpfen und den Arbeitsalltag kennenlernen konnten, hofft man, dass möglichst viele anschließend im Westen bleiben werden. Khol hat da keine Bedenken: „Sie sind hoch motiviert. Mit ihnen zu arbeiten, ist super.“ Für viele sei es kein Problem, sich woanders niederzulassen, wenn die Bedingungen passen: „Der Generation wird viel vorgeworfen, aber sie sind mobil und flexibel.“

Wichtig seien ihnen geregelte Arbeitszeiten und planbare Dienste: „Wochenenddienste sind kein Problem, aber die 24/7-Bereitschaft kommt aus der Mode. Daher machen Praxen Sinn, in denen sich mehrere Tierärzte zusammentun.“

Unterstützung auch vor und nach dem Studium
Dass die jungen Tiermediziner in Tirol bleiben, will auch das Land fördern, weshalb es im Herbst dieses Jahres ein Vernetzungstreffen für Studierende und Tierärzte organisiert. Zudem sind im Landesbudget erstmals 300.000 Euro vorgesehen, die als Starthilfen bei Praxiseröffnungen oder -übernahmen vorgesehen sind. Weiters werde an der Modernisierung des Sprengeltierarztwesens gearbeitet, teilte das Land mit.

Auch jene, die noch vor dem Studium stehen, will man abholen: Bereits zum dritten Mal findet im Juli die Sommerschule VetINNSights in Rotholz statt, bei der interessierte Schüler auf das Veterinärstudium vorbereitet werden. Auch unter dem Jahr besucht Khol Schulen, um das Studium vorzustellen. In den vergangenen zwei Jahren haben insgesamt 47 junge Menschen die Sommerschule absolviert. Die Anmeldung für dieses Jahr startet in Kürze.

Für den nächsten Studienjahrgang des Wiederkäuer-Moduls geht es im Herbst los: Dann werden diesmal 19 Studierende nach Tirol kommen – und bestenfalls bleiben.

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