Große Aufregung herrscht in einer Tiroler Wohnsiedlung: Dutzende Absperrpflöcke mit Ketten führen eine Feuerwehrzone in Rum bei Innsbruck ad absurdum. Die Anrainer schwanken zwischen Verwunderung, Sorge und Ärger. Urheber ist die gemeinnützige „Neue Heimat“.
Nicht zu übersehen ist der Schriftzug in riesigen Lettern am Eingang einer Privatstraße in Rum, die von zwei Liegenschaften sowohl als Zufahrt zu Stellplätzen, als auch für Einsatzfahrzeuge genutzt wird: „Feuerwehrzone“.
Feuerwehrzone „verbarrikadiert“
Umso verwunderlicher ist die Armada an Pflöcken, Ketten und Vorhängeschlössern, die nicht nur das Parken von Fahrzeugen wirkungsvoll unterbinden, sondern auch das Durchkommen von Polizei, Rettung und Feuerwehr im Einsatzfall erschweren. Denn in diesem Fall müssten zuerst die Pfosten mittels Dreikantschlüssel aus der Verankerung gelöst werden. Bei 50 oder mehr Pfosten, die auf einer Länge von rund 100 Metern verteilt sind, ein zeitintensives Unterfangen.
Anrainer sind verärgert: „Da ist Gefahr im Verzug!“
„Die Neue Heimat, die im Eigentum von Stadt Innsbruck und Land Tirol steht, hat die Sperre in der Mitte der Zufahrtsstraße vor etwas mehr als einem Jahr ohne Ankündigung und ohne entsprechendes Bewilligungsverfahren errichtet“, schlägt nun Anrainer Eckart Schneider Alarm. Denn alle seine Hinweise auf Gefahr im Verzug bei der Gemeinde Rum und bei der Neuen Heimat wurden bislang ignoriert oder verliefen im Sand!
„Lassen wir uns nicht gefallen!“
„Die vorsätzliche Errichtung einer Verkehrsbehinderung wurde ohne Bedachtnahme auf die dadurch entstehenden Gefährdungen der Verkehrsteilnehmer errichtet. Dieses vorsätzlich fahrlässige Verhalten der Neuen Heimat als Straßenerhalter und auch das Verhalten seitens der Gemeinde durch Nicht-Einschreiten von Baubehörde, Bau-, Verkehrs- und Feuerpolizei wollen sich einige betroffene Miteigentümer der Wohnanlagen am Kugelfangweg nicht mehr länger gefallen lassen“, sagt Schneider und droht mit Anzeigen.
Anzahl laut NHT „überbordend“
Die „Krone“ konfrontierte NHT-Chef Markus Pollo mit der Sache. „Es gab ein Problem mit Pkw und Lkw von Lieferdiensten, die auf der Fläche abgestellt waren“, sagt Pollo. Diese könnten im Brandfall nicht so leicht entfernt werden wie die Poller. Ihre Aufstellung sei „in enger Abstimmung mit den Blaulichtorganisationen“ erfolgt. „Allerdings hat der Hausverwalter da über das Ziel hinausgeschossen: Die Anzahl an Pfosten ist überbordend“, sagt der NHT-Chef.
Jetzt kommt also Bewegung in die Sache!
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