„Kitchen Impossible“

TV-Koch Richard Rauch matcht sich mit Tim Mälzer

Am Sonntag um 20.15 Uhr ist das Koch-Duell zwischen Tim Mälzer und Richard Rauch bei „Kitchen Impossible“ auf Vox zu sehen. 

(Bild: VLRTLDBildredaktion)

Ob ORF, ZDF oder VOX: ohne „Steirerwirt“ Richard Rauch geht anscheinend nichts mehr in den TV-Küchen. Wird dem Spitzenkoch am Sonntagabend in „Kitchen Impossible“ auch das gefürchtete „Neunauge“ gelingen? In Bad Gleichenberg wird Tim Mälzer mit Klachlsuppe und Heidensterz auf die Probe gestellt.

Mit vier Hauben hat sich Richard Rauch längst in die oberste Liga gekocht, nun krönt sich der südoststeirische TV-Koch als Mitstreiter in der populären Kochshow „Kitchen Impossible“. In der neunten Staffel (Sonntag um 20.15 Uhr auf VOX) werden Tim Mälzer und sein südoststeirischer Kontrahent auf eine kulinarische Weltreise geschickt.

Raus aus der Komfortzone
Die Aufgabe besteht darin, die Spezialität eines örtlichen Kochs unter extrem schwierigen Bedingungen - ohne Rezept - perfekt nachzukochen. Eine raffiniere Challenge, die selbst Routinier Rauch an seine Grenzen bringt. „In diesem Format wirst du brutal ins kalte Wasser geworfen. Die Redaktion arbeitet mit allen Tricks und Schikanen, um dich aus der Komfortzone zu holen“, weiß der Steirerwirt von den elftägigen Dreharbeiten zu berichten.

Starköche unter sich: Tim Mälzer und Richard Rauch. 

(Bild: RTL / Hendrik Lüders)

„Ich habe mit der Zusage gezögert, weil in dieser Show nicht gefaked wird und sich keiner auf Talent und Erfahrung verlassen kann, um den gestellten Aufgaben gewachsen zu sein. Die Gefahr ist groß, sich bis auf die Knochen zu blamieren“, betont Rauch, der erst am Flughafen das Ziel seiner kulinarischen Mission erfährt. In der portugiesischen Stadt Braga bekommt der 39-jährige Haubenkoch die „Schwarze Box“ serviert, die eine besondere kulinarische Herausforderung in sich birgt.

Gefürchtete Aufgabe - muss einen „Alien“ zubereiten
Mit Schaudern blickt Rauch ins gefürchtete Neunauge. „Das ist ein unansehnlicher, Aal-ähnlicher Fisch, dessen Kopf einem Alien ähnelt. Einmal falsch geschnitten, wird der Fisch bitter und ungenießbar“. Die zweite Aufgabe bringt den Fleischliebhaber in eine vegane Küche in Belgien. Dank seiner „veganen“ Frau Ulrike geht ihm diese Aufgabe viel leichter von der Hand als seinem Herausforderer Tim Mälzer, der von Rauchs Familie in Bad Gleichenberg auf Herz und Nieren geprüft wird.

Deutscher von steirischer Küche gefordert
Die Klachlsuppe mit Heidensterz und eine Kardinalsschnitte treiben Mälzer Schweißperlen auf die Stirn. „Ich habe gewusst, dass Süßspeisen nicht die Stärke vom Tim sind. Die Klachlsuppe ist ihm nicht fremd, dafür wird der Sterz zum Brecher für den Starkoch“, plaudert Richard Rauch augenzwinkernd aus. „Da hat er mehr zusammengerührt als gekocht“, schmunzelt der Familienvater, der in den letzten Tagen viel mehr als TV-Koch in die Kameras schaute, als zu Hause in Trautmannsdorf in die Kochtöpfe. Letzte Woche „ZDF-Küchenschlacht“ in Hamburg, dann „Silvia kocht“ im ORF, wo „Richie“ nun in „Steiermark Heute“ junge Gastronomen in den Mittelpunkt rückt.

Auch in Silvia Schneiders Koch-Show „Silvia kocht“ im ORF war Rauch kürzlich zu Gast.

(Bild: ORF )

Wird man als Fernsehkoch reich?
Es ist eine Gradwanderung, als gefragter TV-Koch das eigene Lokal und die Gäste nicht zu vernachlässigen. „Mir ist bewusst, dass ich zu Hause an den Herd gehöre und als Fernsehkoch, der andere streng bewerten muss, von meinen Gästen noch strenger beurteilt werde. Da geht es um kulinarische Erlebnisse und nicht darum, groß zu reden, sondern auf höchstem Niveau kochen zu können“.

Die Dauerpräsenz von Richard Rauch im TV lässt sich auch gut ummünzen. Kochseminare (ab 345 Euro), Werbeaufträge, Veranstaltungen und Beratungstätigkeiten lassen den Finanzkuchen aufgehen wie die Germ fürs Bauernbrot. Gemessen an den Gagen von Tim Mälzer mit einem geschätzten Vermögen von zehn Millionen Euro, der allein durch die TV-Auftritte bis zu 500.000 Euro im Jahr verdient, gibt sich Richard Rauch bescheiden.

„Nur von den TV-Gagen zu leben, geht sich bei mir nicht aus. Es ist schönes Zubrot, für das ich aber einen hohen Preis zahle“

Richard Rauch

„Nur von den TV-Gagen zu leben, geht sich bei mir nicht aus. Es ist schönes Zubrot, für das ich aber einen hohen Preis zahle“. Ständig auf Achse zu sein, dazu der enorme Druck, Quoten und Erwartungen zu erfüllen, versalzen viel an Lebensqualität. „Um ständig voll abliefern und funktionieren zu können, musst du auch Nein sagen können, um nicht bei jedem ,Sauaustreiben‘ dabei zu sein.“

Authentizität als Erfolgsrezept
Nicht ein jeder talentierte Haubenkoch ist auch ein begnadeter TV-Koch, der die Masse mit Kompetenz, Charme und Witz einkocht. „Ich möchte im Fernsehen so sein, wie ich bin und keine Rolle spielen. Die Familie gibt mir Bodenhaftung und das Feedback von den Leuten zu Hause nehme ich als Korrektiv ernst“. Authentizität ist die Erfolgsrezeptur des oststeirischen Haubenkochs, der seine Wurzeln kompromisslos anspricht. „Zu Beginn wollte mir der ORF einen Sprechtrainer an die Seite stellen, weil ich als Oststeirer mit der Grammatik auf Kriegsfuß stehe“. Mittlerweile ist der charmante Dialekt zum Markenzeichen des beliebten TV-Kochs geworden: „Solange ich keine Untertitel brauche, wird man mich auch überall verstehen.“