Rund um das Thema Wohnen laufen die Telefonleitungen bei der Arbeiterkammer Steiermark immer heißer. „Im Vergleich zu 2022 sind im Vorjahr die Anfragen in diesem Bereich um mehr als ein Drittel gestiegen“, bestätigt Expertin Birgit Götz. Tendenz weiter steigend, im vergangenen Monat gab es abermals eine enorme Steigerung.
Und dabei steht ein Bereich ganz klar im Mittelpunkt: die Teuerungen. Erhöhungen bei den Heiz-, Betriebs- und Mietzinskosten bringen immer mehr Steirer zur Verzweiflung, viele können sich das Wohnen tatsächlich nicht mehr leisten. „Wenn die monatliche Mehrbelastung gleich einmal 200 Euro und mehr beträgt, ist die Belastungsgrenze bald erreicht“, bestätigt Götz.
Die Anfragen, was den Wohnbereich betreffen, steigen und steigen. Viele können sich die Miete nicht mehr leisten.
Birgit Götz, Arbeiterkammer Steiermark
Beispiele hat die Mietervereinigung parat, die ja via Petition eine echte Mietpreisbremse fordert. So sagt Peter N.: „Meine Miete in der Genossenschaft wurde um 35% erhöht. So was darf in einem Rechtsstaat nicht sein!“ Isabella E. betont: „Ich lebe seit vier Jahren als Single in einer 52 Quadratmeter großen Wohnung, und die Miete ist von 721 auf 959 Euro kalt gestiegen. Umziehen kann ich mir schon gar nicht leisten.“
Mit Härtefällen, wenn finanziell der Hut lichterloh brennt, werden die Experten der Caritas über den Wohnschirm des Sozialministeriums konfrontiert. Wie Philipp (41), Kfz-Mechaniker, Vater von drei Kindern: „Meine Frau und ich arbeiten, so viel es geht, trotzdem reicht es nicht.“ So gab es bereits zwei offene Monatsmieten (1490 €), ein Räumungstermin sollte fixiert werden. Der Wohnschirm vermittelte beim Vermieter, übernahm die offenen Monatsmieten und erstellte für die Familie einen Haushaltsplan.
Apropos Caritas (wo sich die Anfragen rund ums Wohnen binnen eines Jahres verdoppelt haben): Dort wurden schon im Jahr 2022 rund 50.500 Nächtigungen in den beherbergenden steirischen Einrichtungen verzeichnet...
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