Die KPÖ befindet sich seit dem Erdrutsch-Sieg in Graz im Aufwind - und hofft nun, erstmals auch in den Nationalrat einzuziehen. Grazer Hanno Wisiak führt die steirische Liste an.
Die KPÖ feiert in ihrem Grazer Volkshaus am Samstagnachmittag Kinderfasching - und die Vorstellung der steirischen Kandidaten für die Nationalratswahl. Aufregung liegt in der Luft, sogar Nervosität.
„Wir als KPÖ haben erstmals eine realistische Chance, es in den Nationalrat zu schaffen“, sagt Landeschefin Claudia Klimt-Weithaler. Gelingen soll das mit Hanno Wisiak, Josef Meszlenyi und Elisabeth Zeiler, den Top drei auf der Landesliste; Meszlenyi steht zudem auf Platz drei der Bundesliste.
Einzug wird knapp
Sollten die Kommunisten die Vier-Prozent-Marke knacken, stehen die Chancen auf ein Mandat gut für den Knittelfelder Gemeinderat Meszlenyi und den Geidorfer Bezirksvorsteher Wisiak. „Aktuell schwanken die Umfragen zwischen drei und sieben Prozent“, sagt Wisiak.
Zwar hätten sich in den vergangenen Jahren viele ideologisch in der Partei wiedergefunden, sie aber nicht gewählt, weil sie eine „verlorene Stimme“ bei der Kleinpartei befürchtet haben - mit den Erfolgen der jungen Vergangenheit, vor allem in Graz und Salzburg, könnte sich das nun ändern. „Wer sich eine andere Politik wünscht, kann unsere Partei jetzt auch wählen.“
Inhaltlich setzt die KPÖ auch im Bundes-Wahlkampf auf Altbewährtes: Wohnen, Gesundheit und Pflege sowie Friede und Neutralität. „Die Glaubwürdigkeit ist uns wichtig. Wir wollen für die Leute da sein, die keine Lobby haben“, sagt Elisabeth Zeiler, Listen-Zweite und stellvertretende Bezirksvorsteherin im Grazer Nobel-Bezirk Waltendorf.
Kahr: „Stimme der arbeitenden Menschen“
Auch das bekannteste Gesicht der Dunkelroten war zur Unterstützung der Kandidaten bei der Vorstellung mit dabei: Elke Kahr. „Unsere Kandidaten sind seit Jahrzehnten vor Ort aktiv. Die Stimme für die arbeitenden Menschen fehlt im Parlament schon lange.“
Wie in allen anderen Ämtern planen die Mandatare, ihre Bezüge auch im Nationalrat zum großen Teil zu spenden, behalten will man sich nur etwa 2000 Euro pro Monat. Und wenn es nichts wird mit dem Nationalratseinzug, hofft man, durch den Wahlkampf breiter und bekannter zu werden: „Wir wollen das auch für den Parteiaufbau nutzen“, sagt Klimt-Weithaler.
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