Türke muss in Haft

Martyrium für Partnerin von Justiz aufgearbeitet

Tirol
23.01.2024 08:00

Leidensgeschichten von Frauen, verursacht durch ihre Partner, sind am Innsbrucker Landesgericht leider ständig am Programm. Nun stand ein Türke (35) vor Gericht, dem seine Partnerin ein liebevolles Verhalten attestierte - außer, er hatte getrunken!

Der in Innsbruck bei seiner Partnerin lebende Türke setzte sie einem „Martyrium“ aus, wie es bei der Verhandlung am Landesgericht hieß. Er selbst stritt jedoch so gut wie alles ab. Es habe lediglich „kleine Schubsereien“ im Streit gegeben, geschlagen oder gar vergewaltigt habe er seine damalige Lebensgefährtin selbstverständlich nicht.

Zitat Icon

Er hat mir beispielsweise so oft gegen den Magen getreten, bis ich erbrechen musste.

Das Opfer in der Videoeinvernahme

Nüchtern „überaus liebevoll“, aber ...
Das Opfer schilderte die Situationen - wie die öffentliche Anklägerin - gänzlich anders. „Er hat mir beispielsweise so oft gegen den Magen getreten, bis ich erbrechen musste.“ Zudem habe er in einer Nacht den Geschlechtsverkehr erzwungen und sie schließlich auch vergewaltigt. „Die massive Gewalt und dieser Vorfall ereigneten sich stets, als er sehr betrunken war“, erklärte die Frau.

Nüchtern sei er hingegen „überaus liebevoll“ gewesen, im Rausch jedoch „wesensverändert und sehr aggressiv“. In solchen Zuständen sprach er außerdem mehrfach die Drohung aus, ihr „den Schädel einschlagen zu wollen“.

Der einschlägig vorbestrafte Mann folgte den Ausführungen seiner Ex-Freundin auf Video relativ unbeteiligt. Zum Schluss des Verfahrens und nach der Urteilsverkündigung hatte er nichts Gewichtiges mehr zu sagen.

Schöffensenat sprach ihn nun schuldig
Im Laufe der Verhandlung war jedoch einiges zum Thema geworden: Seine Arbeitslosigkeit ab Mai 2022, die den Alkoholkonsum wohl noch deutlich intensivierte. Was mit flachen Schlägen gegen den Nacken im Jänner (bereits nach wenigen Tagen Beziehung) begann, gipfelte schließlich in immer stärkeren Faustschlägen und Tritten in immer kürzerer Abfolge.

Der Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Thomas Wallnöfer fand schließlich fünf Jahre Haft und eine Schadenersatzzahlung von 5000 Euro an das Opfer als angemessen – nicht rechtskräftig.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele