"Bei vielen Vögeln ist die Mauser in Herbst und Frühjahr am stärksten ausgeprägt", erklärt Hildegard Niemann, Ziervogelexpertin und Redakteurin des WP-Magazins. "Das hängt mit der Tageslichtlänge und dem Klima zusammen. Temperaturschwankungen wirken sich deutlich auf den Stoffwechsel der Vögel aus."
Weil die Mauser für die Tiere sehr anstrengend ist, brauchen sie in dieser Zeit besonders kräftigendes Futter. "Das Gefieder besteht aus Keratin, also Eiweiß", so Niemann. "Während sich die Federn neu bilden, sollte deshalb eiweißreiche Kost gegeben werden." Hochwertige Eiweiße sind zum Beispiel in Brokkoli und Insektenweichfutter enthalten. Gute Mineralienlieferanten sind unter anderem Stangensellerie, Fenchel und Rote Beete. "Hier bietet sich Rote Beete-Pulver aus dem Zoofachhandel an, da frische Knollen sehr stark färben", rät Niemann.
Essenziell ist vor allem auch die richtige Beleuchtung, da Licht den Hormonhaushalt der Tiere beeinflusst. "Es reicht nicht aus, wenn das Vogelheim an einem hellen Platz steht, denn wichtig sind vor allem UVA- und UVB-Strahlen", weiß Niemann. Eine Vogellampe leistet hier gute Dienste. Gerade während des Gefiederwechsels baden Wellensittiche und Kanarienvögel gern. Fester Bestandteil eines jeden Vogelheims sollte deshalb eine Badeschale sein. Wenn die neuen Federn kommen, sind mindestens zwei Wasserwechsel pro Tag nötig. Sonst kommt es schnell zu Ablagerungen.
Besonders anstrengend ist die Mauser übrigens für ältere Tiere und Jungvögel, die während der Jugendmauser das gesamte Gefieder wechseln. Gerade bei diesen Tieren gilt es, auf die Ernährung zu achten, sie zu beobachten und ihnen ganz viel Ruhe zu gönnen. "Stress und ein lautes Umfeld sollten Vogelhalter vermeiden", so Niemann abschließend. "Wenn nötig, sollten Eltern ihre Kinder ruhig bremsen und ihnen erklären, dass die Vögel ihren Schlaf jetzt dringend brauchen."
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