Widrigste Verhältnisse

Am Berg gestrandet: Rettung dauerte 15 (!) Stunden

Tirol
06.01.2024 21:05

Zu einem unfassbaren Einsatz mussten Tirols Bergretter in Osttirol ausrücken! Drei Alpinisten stiegen trotz widrigster Verhältnisse vom Lucknerhaus in Kals am Großglockner in Richtung Ködnitzkees hinauf. Plötzlich steckten sie fest und setzten einen Notruf ab. Ihre Bergung dauerte rund 15 (!) Stunden - sie konnten schließlich unversehrt ins Tal gebracht werden.

Bei diesen Szenen kann man nur den Kopf schütteln! Zwei 40-jährige tschechische Brüder - sie sind Zwillinge - und ein 57-jähriger Landsmann stiegen am Freitag um 6.15 Uhr mit Skitouren- und Kletterausrüstung in Richtung Ködnitzkees - und das unmittelbar nach einer nächtlichen achtstündigen (!) Autofahrt und trotz prognostiziertem Schlechtwetter (Niederschlag, starker Wind).

Schneefall, starke Windböen, minus 9 Grad Celsius
Wenig überraschend, verbesserten sich die Wetterverhältnisse nicht - im Gegenteil: „Schneefall trat ein, starke Windböen kamen dazu und die Temperaturen sanken auf minus 9 Grad Celsius“, berichtet die Polizei. Dennoch kletterte das Trio eine Rinne der Südflanke in Richtung Gipfel. Doch die Tschechen gerieten rasch an ihre Grenzen, sie mussten ihr Vorhaben aufgeben - da weder ein Auf- noch Absteigen möglich war. Gegen 22.42 Uhr setzten sie einen Notruf ab.

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Die Bergretter trafen dort um 5 Uhr in der Früh ein. Bei eintretendem Tageslicht stiegen sie weiter in Richtung der Alpinisten auf.

Polizei Tirol

Hubschrauber-Einsatz war nicht möglich
Eine Bergung mittels Hubschrauber war allerdings aus bereits genannten Gründen nicht möglich, daher stiegen 13 Einsatzkräfte der Bergrettung Kals und ein Polizei-Bergführer um kurz nach Mitternacht mit Tourenskiern bei starkem Schneefall und Wind zur Erzherzog-Johann-Hütte auf. „Sie trafen dort um 5 Uhr in der Früh ein. Bei eintretendem Tageslicht stieg die Einsatzmannschaft in der Folge weiter in Richtung der verstiegenen Alpinisten und konnten diese schließlich auf einer Seehöhe von rund 3500 Meter - im Bereich der Südwand - lokalisieren“, schildert die Polizei.

200 Meter langes Seil wurde benötigt
Durch das Abseilen über ein 200 Meter langes Seil konnten sie dann zu den Alpinisten vordringen und die Bergung unter widrigsten Verhältnissen nach oben durchführen. Die drei unverletzten, aber leicht unterkühlten Tschechen wurden schlussendlich gesichert und zur Erzherzog-Johann-Hütte gebracht. Nach einem kurzen Aufenthalt wurde die Bergung ins Tal fortgesetzt. 

In Summe 20 Bergretter, drei Alpinpolizisten und Polizeistreife im Einsatz
Die gesamte Rettungsaktion dauerte aufgrund der enormen Neuschneemengen, der Dunkelheit, der aufwendigen Bergung und des terrestrischen Auf- und Abstieges - Aufstieg rund 1600 (!) Höhenmeter - insgesamt rund 15 Stunden. Im Einsatz standen insgesamt 20 Bergretter und drei Alpinpolizisten sowie die Polizeistreife der PI Matrei in Osttirol.

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