Neue Familienstudie

Warum viele junge Grazer unter Depressionen leiden

Steiermark
20.12.2023 16:11

Die zweite große Familienstudie der Stadt Graz zeigt, dass sich die Lage nach Corona zwar entspannt hat, viele Probleme sind allerdings geblieben. Vor allem die psychische Gesundheit der Jugend gibt zu denken. 

Wie geht es Grazer Familien und vor welchen Herausforderungen stehen sie? Die zweite große Familienstudie, durchgeführt von der Uni Graz in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, gibt anhand von fast 3000 Befragungen Einblicke in das Befinden von Eltern, Kindern und Jugendlichen. 

Verbesserung zu 2021
Die erste Studie im Jahr 2021 stand, eigentlich unverhofft, ganz im Zeichen der Corona-Pandemie - und auch wenn sich seit damals einiges verbessert hat, fördern die Forscher doch immer noch bedenkliche Ergebnisse zutage. „Wir leben immer noch in einer sehr krisenbehafteten Welt. Covid hallt nach, dann haben wir Kriege und die Teuerung - das macht was mit Familien“, sagt Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP).

Migranten-Familien geraten ins Hintertreffen
So haben sich die Ergebnisse im Vergleich zur ersten Studie zwar durchwegs verbessert, aber es geben immer noch 32 Prozent der Jugendlichen an - also jeder Dritte -, Probleme mit Depressionen zu haben (2021: 41 Prozent). Besonders betroffen sind laut den Studienautoren Personen mit Migrationsgeschichte, junge Frauen sowie Menschen mit geringen finanziellen Mitteln. „Vor allem migrantische Familien zu erreichen, wird eine große Herausforderung“, sagt Jugendamts-Leiterin Ingrid Krammer.

Rat und Hilfe für Familien

Wohin können sich Eltern oder Kinder in Graz bei familiären Problemen wenden? 

Das Grazer Amt für Jugend und Familie bietet Hilfe an acht Stützpunkten für Familiensozialarbeit. Infos zur Zuständigkeit unter 0316/872-3131. Zur Klärung von Not- und Krisensituationen von Kindern und Jugendlichen gibt es auch einen Bereitschaftsdienst des Jugendamts: 0316/872-3043 

Welche Anlaufstellen gibt es für Eltern und werdende Eltern?

Ausführliche Beratung und Hilfe rund um Familienfragen in allen Lebenslagen gibt es etwa im Familienkompetenzzentrum in der Grabenstraße 90b, 0316/872-4650 Zudem gibt es 15 Elternberatungsstellen des Jugendamts, wo Experten Tipps geben, etwa zu Themen wie Schlafen, Stillen oder Ernährung. 

Welche Freizeit- und Sportangebote bietet die Stadt Graz für Kinder und Jugendliche?

Die Stadt Graz bietet zahlreiche vergünstigte Sportkurse in den Ferien an (Infos auf der Website des Sportamts). Zudem gibt es 13 Jugendzentren und 40 (kostenlose) Sportanlagen im öffentlichen Raum. Kinder, deren Eltern eine Sozialcard haben, können kostenlos Sportvereinen beitreten. 

Angebote zur Hilfe seien durchaus da - bei der Annahme ist allerdings noch Luft nach oben. So geben etwa 64 Prozent der Befragten an, die Familienberatung der Stadt zu kennen, genutzt wird sie aber nur von zehn Prozent. Hannes Baumgartner

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