Kein grünes Licht

Abruptes Ende für Rallye-Event im Mittelburgenland

Burgenland
16.12.2023 08:58

Es war ein wenig Pionierarbeit, welche Georg Gschwandner mit seiner Blaufränkischland-Rallye leistete. Als er 2019 mit der Idee eines burgenländischen Motorsport-Events an Gemeinden herangetreten sei, habe er manchen erst erklären müssen, wie genau das ablaufe, sagt er. Viermal fand die Rallye im Mittelburgenland statt, jetzt ist Schluss.

Bereits die heurige Ausgabe war auf wackeligen Beinen gestanden, nachdem Deutschkreutz nach einem Bürgermeisterwechsel abgesprungen war. Für 2024 gibt es auch aus Neckenmarkt kein grünes Licht mehr. Der Gemeinderat hat sich mit15 zu 6 Stimmen dagegen ausgesprochen. Dabei hatte es Ende Oktober bei einer Sitzung des Tourismusausschusses noch gut für die Rallye ausgesehen. Er habe Gschwandner dort gebeten, Stillschweigen zu bewahren, bis alles in trockenen Tüchern sei, sagt Bürgermeister Hannes Igler. Der Veranstalter habe aber wenige Tage darauf begonnen, das Event zu bewerben - obwohl es noch nicht im Gemeinderat bzw. -vorstand behandelt worden war.

Unmut über Vorpreschen
Damit habe Gschwandner für einigen Unmut gesorgt, so Igler. Die Folge sei das Abstimmungsergebnis im Gemeinderat gewesen. Hinzu komme, dass es mehr Gegner als Befürworter des Events gebe. Unter anderem seien die Weinbauern dagegen, aus ihrer Sicht sei die Veranstaltung nicht zeitgemäß, passe nicht in die Kulturlandschaft - besonders, da die Strecke an der durch „9 Plätze, 9 Schätze“ bekannte Donatuskapelle vorbeiführt. Auch sei das Veranstaltungskonzept erst sehr spät - am Tag vor der Gemeinderatssitzung im Dezember - vorgelegt worden, meint der Bürgermeister.

„Was hätte das geändert?“
Gschwandner hingegen ist überzeugt, dass es mehr Befürworter als Gegner gibt. Die Entscheidung, die Rallye anzukündigen, verteidigt er: „Ich trage Verantwortung, die Behörden, Teilnehmer, die Beherbergungsbetriebe und die Wirtschaft in der Region rechtzeitig zu informieren, damit sich die darauf einstellen können.“ Zudem: „Was hätte es an der Einstellung der Weinbauern geändert, wenn ich einen Monat gewartet hätte?“ Dass noch ein Gemeinderatsbeschluss geplant war, sei ihm nicht kommuniziert worden. Ein solcher sei veranstaltungsrechtlich auch nicht notwendig, betont Gschwandner. „Die Veranstaltungsgenehmigung wird über Sachverständige der Behörde, unter Einbindung der jeweiligen Bürgermeister, abgehandelt.“

800 Nächtigungen fallen für die Region weg 
Für die Region bedeutet das Aus weniger Nächtigungen in der „toten“ Zeit im März. Laut dem Veranstalter brachte das Event 800 Übernachtungen, 450.000 Euro Umsatz und 4000 Zuseher pro Tag. Igler zweifelt an den Zahlen, bestätigt aber, dass die Auslastung während der drei Tage 100 Prozent betrage.

Gibt es vielleicht woanders eine Zukunft für die Rallye? Wenn Gemeinden auf ihn zukommen, werdeer sich nicht verschließen, erklärt Gschwandner.

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