In der prunkvollen Residenz feierte die Salzburger Exekutive zukünftige Polizisten und couragierte Bürger. Für einen ganz frischen Polizisten gab es statt Händedruck gleich eine Umarmung von der Ministerin persönlich.
Der letzte und mit Abstand lauteste Applaus galt der tapferen Lara: Die Elfjährige bekam zum Abschluss des Festaktes eine Urkunde von der Polizei überreicht. Für ihre Zivilcourage. Denn: Das Mädchen ist „ein wertvolles Vorbild für die Gesellschaft.“ Die Grödigerin hat nämlich Anfang November gesehen, dass ein Senior mit blutverschmierten Gesicht auf einem Gehsteig lag. Lara radelte sofort zur nächsten Polizeistube und holte für den Mann Hilfe. Diesen „couragierten Einsatz“ honorierte die Polizei.
Auch für jene Männer, die kürzlich zwei falsche Polizisten in die Falle lockten, gab es eine Urkunde. Und für eine 49-jährige Frau, die jedoch anonym bleiben möchte: Sie hatte am 6. Oktober gesehen, wie ein Gewalttäter auf offener Straße mehrfach mit einem Messer auf eine Frau eingestochen hatte. „Durch ihr Einschreiten konnte sie den Tod des Opfers verhindern“, war vom Moderator zu hören. Sie werde ihre Urkunde in einem kleinen Rahmen anonym erhalten, ergänzte er.
Neben der Auszeichnung für Zivilcourage erhielten auch Polizisten Ehrungen und Urkunden. Für 50 junge Menschen war der Festakt gleichzeitig Startschuss für die Ausbildung. Und für 29 war es der Start in den Streifendienst. Einer der neuen Polizisten fiel besonders auf: Es handelte sich um Leonhard Edtstadler, den Sohn von Ministerin Karoline Edtstadler. Die Salzburgerin verriet in ihrer fast schon wahlkampfartigen Rede, dass sie hier als Angehörige da sei. Und sie zeigte sich sichtlich stolz, als sie bei der Übergabe des Abschlussdekrets ihrem Sohn um den Hals fiel – unter einem Blitzlichtgewitter der anwesenden Fotografen.
Leonhard war übrigens der einzige neue Polizist, der keine Uniform trug. Der Grund war die eingegipste Hand. Erst tags zuvor hatte der 22-Jährige eine Operation. Jetzt aber freue er sich auf den Polizei-Alltag. Wo, fragte die „Krone“ nach: „In der Stadt Salzburg.“
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