Nach den geplatzten Lohnverhandlungen treten die Metaller österreichweit in Warnstreiks: Auch in rund 100 steirischen Betrieben wird bis Mittwoch zumindest temporär die Arbeit niedergelegt. Der Auftakt fiel am Montag in der Weststeiermark.
„Die Mitarbeiter haben vollstes Verständnis für diese Maßnahme, den Leuten brennt‘s nämlich im Geldtaschl“, sagt Hermann Edler von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE zur „Krone“ nach dem Besuch bei IAF Industrieanlagentechnik in Frauental. Um sechs Uhr früh kam es zu einem Warnstreik, dem sich alle der 20 Mitarbeiter angeschlossen haben.
„Streiken macht keinen Spaß“
„Die Leute brauchen mehr Geld, um auch leben zu können. Arbeitnehmer gehen immer in Vorleistung, wir verhandeln dann rückwirkend, während sich die Unternehmer ihre Gewinne bereits haben auszahlen lassen“, erklärt Edler. Bis zu dreistündige Warnstreiks werden noch bis Mittwoch in rund 100 Betrieben der metalltechnischen Industrie in der Steiermark abgehalten. Wie Edler betont, seien Streiks aber die Ultima Ratio. „Streiken macht keinen Spaß und ist nicht das oberste Ziel der Gewerkschaft, es ist viel mehr das letzte Mittel und ein Zeichen an die Unternehmer, dass unsere Forderungen nicht aus der Luft gegriffen sind.“
Am Vormittag war’s dann am Montag bei der Wolfram Bergbau und Hütten AG in St. Martin im Sulmtal so weit. Trommelte Norbert Schunko, Geschäftsführer der GPA Steiermark, dort die Belegschaft zu einer Betriebsversammlung zusammen, die im Anschluss in einen rund 90-minütigen Warnstreik überging. „Wir haben eine Inflation von zehn Prozent und es kommen nur irgendwelche Angebote“, poltert Schunko. „Aus meiner Sicht ist das ein Armutszeugnis für die Industrie. In anderen Bereichen, wie etwa bei den Brauereien, war ein Abschluss ja sehr wohl möglich.“
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