Ab 2030 droht Aus

Flughafen Graz kämpft um Wien-Verbindung

Kurze Inlandsflüge sollen ab 2030 eingestellt werden, wenn es nach der grünen Verkehrsministerin Leonore Gewessler geht. Flughafen-Betreiber halten von diesem Vorhaben naturgemäß wenig. Eine neue Studie soll nun belegen, dass eine Einstellung solcher Flüge keine positiven Auswirkungen auf das Klima hat.

Noch dauert es mindestens sieben Jahre, bis der Semmering-Bahntunnel eröffnet wird. Dann allerdings sollen die kurzen Flüge zwischen Graz und Wien eingestellt werden - so der Wunsch von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne). Das Aus für solche Inlandsflüge war eine Bedingung für das Rettungspaket der Fluglinie AUA zu Beginn der Corona-Pandemie 2020.

Studie sieht keinen positiven Klima-Effekt
Schon damals war der Aufschrei von Vertretern der steirischen Wirtschaft und des Flughafens groß. Nun wird mit einer Studie (durchgeführt von Höffinger Solutions) nachgelegt. Untersucht wurde, ob sich die bereits erfolgte Einstellung der Flugverbindung zwischen Salzburg und Wien positiv auf das Klima ausgewirkt habe.

Diese Hoffnung seien nicht erfüllt worden, so das Ergebnis. Denn die meisten Passagiere würden nun mit dem Privatauto nach München fahren oder von Salzburg aus zu einem anderen Umsteigeflughafen fliegen. Die Emissionen würden sich nur verlagern.

Passagiere weichen nur aus
Einen ähnlichen Effekt befürchtet Wolfgang Grimus, Geschäftsführer des Flughafens Thalerhof, für Graz. „98 Prozent der Passagiere nach Wien sind Umsteigepassagiere. Entweder werden sie auf andere Drehkreuze wie Frankfurt, München oder Amsterdam ausweichen oder direkt von Alternativflughäfen wie Laibach abfliegen“, meint er.

Die dann schnellere Bahnstrecke wird von den Vertretern der Luftfahrtbranche anscheinend nicht als attraktive Alternative in Betracht gezogen. Sie glauben: „Weniger wird nicht geflogen.“