„Schlecht vorbereitet“

Spitalsreform: Immer größere Probleme für Rettung

Steiermark
01.11.2023 06:00

Nicht nur in der Hochsteiermark sorgte die Spitalsreform für Zündstoff bei der Rettung: Die Abteilungsfusionen in Knittelfeld und Deutschlandsberg werden ebenso für längere Fahrtzeiten sorgen.

Von der Theorie in die Praxis ist es oft ein schmerzhafter Weg. Dass die Chirurgie am LKH Deutschlandsberg als eine von vielen steirischen Spitalsabteilungen vor einem Umbau steht, gaben Kages und Land im Juni bekannt. Demnach soll hier bis März 2024 eine dislozierte Wochenklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingerichtet werden.

Mit der sukzessiven Realisierung dieser Strukturmaßnahmen legt man demnächst los, „die Betten werden dazu auf die im RSG (Regionale Strukturpläne Gesundheit, Anm. d. Redaktion) vorgesehene Anzahl angepasst“, heißt es dazu von Kages-Sprecherin Karoline Hemmer. Das OP-Spektrum würde aber das gleiche bleiben, so die offizielle Auskunft am Dienstag.

Am LKH Knittelfeld schließt eine Ambulanz
Bei der Bevölkerung sorgt dies für Verunsicherung, beim Rettungswesen für Anspannung. Denn auch in der Obersteiermark wird das jüngste Reformpapier nach und nach umgesetzt. Ebenso aktuelles Beispiel: die Schließung der hämatoonkologischen Ambulanz am LKH Knittelfeld - diese ist seit Kurzem am Standort Leoben angesiedelt.

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Das Gesundheitssystem wird mit Vollgas an die Wand gefahren: Unsere Mitarbeiter sind am Anschlag, Patienten haben Angst. Jene, die das zu verantworten haben, müssen gehen.

Siegfried Schrittwieser

„Reform ist nicht zu Ende gedacht“
Was das für Patienten und Rettungswesen bedeutet, kann man aus einer Anfragebeantwortung von Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) an die FPÖ herauslesen. Demnach wurden 725 Patienten allein im Jahr 2022 in der Spezialambulanz behandelt, ab sofort müssen diese in die Montanstadt fahren: „Wir können das Fahrtenaufkommen schon jetzt nicht mehr bewältigen. Diese Reform ist einfach nicht zu Ende gedacht“, sagt Siegfried Schrittwieser, Rotkreuz-Bezirksstellenleiter von Bruck-Mürzzuschlag.

Kritik übt man vorrangig an der „schlechten Vorbereitung“: „Wir fordern einen sofortigen Stopp aller Maßnahmen und eine Neuprojektierung durch echte Spezialisten“, erhöht der Funktionär jetzt den Druck.

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