Zufahrt behindert

Falschparker macht Einsatz zum Versicherungsfall

Niederösterreich
27.10.2023 19:00

Bei der Zufahrt zum Brandort verlor die Feuerwehr durch einen in der Kreuzung geparkten Pkw viel Zeit und beschädigte diesen dabei auch noch. Dessen Lenker hatte aber sehr viel Glück, es handelte sich nämlich um einen Fehlalarm.

Rauch, der aus einer Wohnung aufsteigt. Dieser Notruf ließ bei der Kremser Feuerwehr die Alarmglocken schrillen. Jede Sekunde zählt, sollte es sich tatsächlich um einen Zimmerbrand handeln. Doch die Anfahrt zum Einsatzort im Stadtteil Weinzierl wurde beschwerlicher als angenommen.

Ein Auto, das illegal in einem Kreuzungsbereich abgestellt war, verhinderte die rasche Zufahrt der Drehleiter. Schlimmer noch: In der schlecht einsehbaren Kurve hat der Fahrer des Feuerwehrautos den Pkw gestreift und leicht beschädigt. Erst nach mehrmaligem Reversieren kam das Einsatzfahrzeug vorbei.

Schaden zahlt Versicherung der Feuerwehr
Dass es sich schlussendlich um einen Fehlalarm gehandelt hatte, wird für den Lenker des Pkw ein Segen gewesen sein. So dürfte lediglich eine Anzeige wegen Falschparkens auf ihn zukommen. Andernfalls ginge es möglicherweise um die Gefährdung von Menschenleben. Den Schaden zahlt - zumindest vorerst - die Versicherung der Feuerwehr. Und dabei könnte es auch bleiben. „Bei geringen Schäden wurde bisher oft gar nicht mehr nachgefragt, weil es für die Versicherung günstiger kommt, als einen Sachverständigen zu bestellen“, wissen die Florianis.

Dabei ist das Problem mit zu geringer Restfahrbahnbreite in vielen Orten akut. „Das Bewusstsein dafür ist aber leider oft nicht vorhanden. Unsere Fahrzeuge haben eine Breite von 2,55 Meter“, appelliert die Feuerwehr an die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung. Alleine in Krems würde es in zwei Drittel aller Straßen Probleme geben, berichtet Kommandant Gerhard Urschler: „Das ist halt so in einer Stadt, die im Mittelalter geplant wurde. Wir kaufen daher nur Fahrzeuge mit kurzem Radstand.“

Mit der Drehleiter kann ein Auto bei akuter Gefahr auch weggezogen werden - allerdings nicht ...
Mit der Drehleiter kann ein Auto bei akuter Gefahr auch weggezogen werden - allerdings nicht ohne größere Schäden.(Bild: Feuerwehr Krems)

Notfalls mit der Kralle
Dass es bei den Autos von Falschparkern nicht immer nur bei kleinen Schäden bleibt, weiß Urschler auch. „Wenn wir nicht durchkommen, müssen wir binnen kurzer Zeit eine Entscheidung treffen. Es ist eine Mischung aus Erfahrung und auch Glück, die da zusammenspielt.“ Ist ein behutsames Entfernen des Pkw zeitlich nicht möglich, muss man auch einmal brachial vorgehen. Dann kommt eine Kralle an der Drehleiter zum Einsatz, die ohne Rücksicht auf Verluste auf den Pkw montiert wird. „Ist absolute Gefahr in Verzug, dann wird der Pkw einfach weggezogen. Er wird dabei aber meist ordentlich beschädigt. Zum Glück kommt das aber nur ganz selten vor“, so Urschler.

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