Gämsen haben es derzeit nicht leicht in Teilen des Höllengebirges: Jäger machen mit offizieller Erlaubnis verstärkt Jagd auf die Wildtiere. Bis zum Ablauf der Genehmigung im März des kommenden Jahres dürfen sie sogar während der Schonzeit geschossen werden. Der Grund liegt im Appetit der Huftiere auf junge Baumtriebe.
Im Raum Weißenbach am Attersee vernichteten starker Wind und Borkenkäfer vor rund 15 Jahren zahlreiche Bäume - seitdem gibt es dort eine 30 Hektar große kahle Fläche. Die Bundesforste versuchen seither, dort einen Mischwald anzusetzen, mehr als 40.000 junge Bäume wurden gepflanzt. Doch der Fortschritt kommt nur schleppend: Die meisten Bäume fallen dem Appetit der Gämsen zum Opfer.
Knapp 190 Gämsen seit 2021 erlegt
Weil den gehörnten Bergtieren Rotbuchen, Bergahorn und Weißtannen besonders gut schmecken, bleiben auf der Kahlfläche nur flachwurzelnde Fichten über - diese bieten aber auf dem seichten Boden keine Schutzwirkung. Seit der Jagdsaison 2021/2022 wurden in dem Gebiet fast 190 Gämsen erlegt.
Ähnliche Situation am Hochlecken
Die Bundesforste betonen, dass es gleich neben der Kahlfläche eine mehrere hundert Hektar große Ruhezone für die Tiere gibt. Auch im Gebiet des Hochlecken muss nach einem großen Felssturz am Schoberstein im Jahr 2021 ein Schutzwald wieder aufgeforstet werden - hier wird neben Gämsen auch Rot- und Rehwild verstärkt bejagt.
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