Die Grazer Tänzerin und Choreografin Gudrun Posedu setzt auf Nachhaltigkeit, wo viele gar keine Möglichkeit dazu vermuten würden - und wurde dafür jetzt ausgezeichnet.
Ein Auftritt steht an. Ein neues Kostüm muss her. „Früher sind wir einfach schnell zum H&M gegangen, um ein Glitzer-Leiberl zu kaufen“, denkt Gudrun Posedu zurück. Vor einigen Jahren dachte die leidenschaftliche Tänzerin und Speerspitze der Gruppe „Dance Production“ Graz um. Da machte sie gerade eine Fortbildung im Bereich Nachhaltigkeit, ihr Sohn war auf dem Weg. „Wir haben ein 30-seitiges Konzept ausgearbeitet, wie wir nachhaltiger tanzen können.“ Bei der Vereinsgründung 2021 schrieb man Nachhaltigkeit sogar in die Statuten.
Aber wie geht das zusammen, Tanz und Umwelt? „Wir haben uns zum Beispiel damit beschäftigt, wo unsere Kostüme und unser Bühnenbild eigentlich herkommen“, sagt die 42-Jährige. „Wo wir aufgetreten sind, haben wir uns gefragt, wie wir bei der Bühnenbeleuchtung Energie sparen könnten. Kunden wie Fast-Fashion-Ketten wollen wir nicht mehr. Wir kooperieren nur mit Firmen, die ein nachhaltiges Gedankengut haben.“
„Die Macht der Gewohnheit besiegen“
Die größte Herausforderung? „Die Macht der Gewohnheit abzulegen.“ Statt dem schnellen Shirt-Kauf wird nun recherchiert: Wo gibt es lokale Anbieter, die nachhaltige Kleidung verkaufen? Auf welche Gütesiegel ist zu achten? „Und ja, Nachhaltigkeit kostet mehr – das geht vom Catering bis hin zur Kleidung. Man muss in etwa mit dem doppelten Preis rechnen.“
Seit kurzem hoch dekoriert
Für ihr Engagement im Tanzverein hat die gebürtige Grazerin nun den ersten Ehrenamts-Preis des Sportministeriums in der Kategorie Nachhaltigkeit erhalten. Der Preis geht an Personen, „die zur positiven Weiterentwicklung des Sports und des Vereinslebens beigetragen haben“, ist mit 2500 Euro dotiert und wird von Vizekanzler Werner Kogler verliehen.
„Ohne Leidenschaft wäre das alles nicht möglich – und ich liebe das Tanzen“, sagt Posedu, die hauptberuflich in der Kommunikation arbeitet, über ihr Ehrenamt. „Ich arbeite so gerne mit meinem Team zusammen. Die Gemeinschaft spielt in diesem Bereich eine ganz große Rolle.“
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