Interview mit Vera

Maria Happel: „Ich war so enttäuscht!“

Unterhaltung
02.10.2023 11:18

Der Krimi „Soko Donau“ feiert seine 250. Folge in Überlänge (Di., ORF, 20.15). Neben der „Pathologin“ Maria Happel ist erstmals auch deren Tochter Paula Nocker mit dabei. TV-Persönlichkeit Vera Russwurm hatte die Schauspielerin im Interview. 

„Krone“:Maria, du spielst seit Jahren die Pathologin in „SOKO Donau“, deine ältere Tochter Paula ist am Dienstag das erste Mal dabei. Hast du ihr Spiel beobachtet?
Maria Happel: Überhaupt nicht. Wir haben ja gar keine Szene miteinander. Aber ich hab ein Foto gesehen, das mich sehr erschreckt hat. Sie ist da in so einem Versteck

Sie SPIELT ja nur eine der Verdächtigen!
Ja, ja - aber ich bin trotzdem ihre Mutter

Paula, auf der Bühne habt ihr aber schon miteinander gearbeitet. Wie beispielsweise bei den Sommerfestspielen in Perchtoldsdorf, wo Ihre Mutter Regie geführt hat. Wie war das für Sie?
Na ja, natürlich ist die Mutter immer am strengsten mit dem eigenen Kind!

Maria, deine Paula ist ja schon mit acht auf der Bühne gestanden. Hast du schon früh ihr Talent erkannt?
Das war eher mein Mann. Dank ihm bewegt sie sich auch völlig zwanglos vor der Kamera, weil in ihren ersten Lebensjahren war er immer mit der Kamera dabei. Immer! Ich hab damals gemeint, das Kind wird seinen Vater gar nicht erkennen, wenn er einmal ohne Kamera unterwegs ist. Aber im Ernst: Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, dass sie diesen Weg einschlägt, weil sie war nie ein Kind, das sich so vordrängelt, wo das so auffällig gewesen wäre.

Happel mit Tochter Paula Nocker, 26, auf dem Weg nach oben. (Bild: ZvG)
Happel mit Tochter Paula Nocker, 26, auf dem Weg nach oben.

Paula, wann haben Sie selbst den Wunsch verspürt, Schauspielerin zu werden?
Eigentlich schon bald nach der Schule. Deshalb hab ich auch die Aufnahmsprüfung am Max-Reinhardt-Seminar versucht. Damals war meine Mutter schon die Leiterin und hat sich deshalb auch nichts von mir angeschaut. Die erste Runde hab ich noch geschafft, die zweite nicht mehr. Das hat mich wahnsinnig frustriert. Ich hatte danach auch überhaupt keinen Bock mehr, es in anderen Schulen zu probieren und bewundere seither wirklich alle, die’s an zwanzig verschiedenen Schulen versuchen.

Maria, womit hast du Paula damals getröstet?
Dass ich auch beim ersten Mal durchgefallen bin!

Hast du sie ermutigt, es dennoch weiter zu probieren?
Nein. Ich wollte, dass sie einen anderen Beruf ergreift. Damit sie’s einfacher hat. Um ihr große Frustrationen zu ersparen. Ich kenn so viele wunderbare Talente, aber da fehlt oft das eine Quäntchen Glück. Talent ist nur die eine Sache.

Paula, Sie wollten dann Volksschullehrerin werden?
Ja, ich hab die Aufnahmsprüfung an der pädagogischen Akademie gemacht und zu studieren begonnen.

Bis Sie von einem Casting in der Josefstadt hörten ...
Genau. Mein erster Berufswunsch war ja doch nicht ganz weg. Aber ich bin völlig entspannt hingegangen - vielleicht bin ich genau deshalb genommen worden.

Haben Sie sich vorher Rat bei Ihrer Mutter geholt?
Nein. Im Übrigen - wenn’s um mich geht - ist sie eine ganz schlechte Lehrerin. Sie wollte mir einmal am Klavier helfendas war ganz schrecklich!
Maria Happel: Ja, ich werd einfach bei meinen Kindern viel schneller ungeduldig.

Denkst du, dass du ansonsten eine gute Lehrerin bist?
Ich glaube schon. Man kann von mir viel lernen. Ich spiele aber nie vor, sondern versuche, aus dem Schüler das meiste herauszuholen.

Da du ja im Juni nach Kritik der Studenten als Leiterin vom Max-Reinhardt-Seminar zurückgetreten bist - gibst du heute Privatunterricht?
Warum nicht? Ich bin gerade dabei, mich zu sortieren; mir zu überlegen, wie, wo und mit wem ich weiterarbeiten will. Ich bin ja noch im Seminar, allerdings in Karenz und spiele auch im Burgtheater nur meine Produktionen fertig. Dann steig ich erst wieder mit dem neuen Direktor ein. Nachdem die Studierenden damals mit ihrer Kritik direkt an die Presse gegangen sind, wollte ich nicht mehr. Ich war so enttäuscht.

Der Vorwurf war, du seist zu wenig anwesend, und es war von Grenzüberschreitungen durch Lehrende die Rede. Hast du danach noch das Gespräch gesucht?
Nein. Ich wollte das dann nicht mehr. Mittlerweile bin ich darüber hinweg - nicht zuletzt, weil ich im Sommer in Reichenau gespielt habe. Das Spielen und der große Zuspruch durchs Publikum haben mir sehr geholfen!

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