Schüler und Lehrer des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum im Tiroler Schwaz machten bei einem vielversprechenden Filmprojekt vor und hinter der Kamera eine gute Figur. Entstanden ist der Gruselfilm „Lesenacht“, der nun zumindest für einen Abend ins Kino kommt. Der Trailer verspricht einiges.
Lange und manchmal sicher auch anstrengende Drehtage, gelegentliche Treffen sogar in den Ferien und unzählige Arbeitsstunden am PC: Doch am Ende darf man auf das Resultat eines Filmprojektes gespannt sein, das Schüler des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz mit ihren Lehrern auf die Leinwand bringen werden.
„Wir wollten eigentlich im Zuge eines Betreuungsmodells an unserer Schule nur einen zehnminütigen Kurzfilm drehen“, erinnert sich Mario Rosenauer, Deutsch- und Musiklehrer an der Privatschule. Doch die Schüler waren dermaßen motiviert, dass sich die Kino-Besucher bei der Premiere am 24. Oktober im Cineplexx Innsbruck (später sind öffentliche Vorführungen im Paulinum geplant) eine Stunde lang gruseln dürfen. Und auch der charismatische Lehrer darf sich freuen. Er hat sich mit dem Gruselfilm, bei dem eine Lesenacht zum Horrortrip wird, nämlich einen Traum erfüllt: „Ich wollte schon immer einen Film drehen.“
Ganz professionell wurden dafür die sechs Hauptdarsteller (drei Burschen und drei Mädchen) in einem Casting ermittelt – alles Schüler, die im vergangenen Jahr die zweite Klasse besucht hatten. „Uns war vor allem wichtig, dass sie den eigenen Charakter in ihren Rollen beibehalten. Genau aus diesem Grund haben wir uns entschieden, dass sie Tirolerisch reden“, erklärt der Unterländer, der vor rund einem Jahr das Drehbuch geschrieben hat. Vorbereitet haben sich die Kinder auf die einzelnen Drehtage meist perfekt. „Da wollte sich nie jemand die Blöße geben“, betont Rosenauer. Nur ein einziges Mal soll es ein klein wenig gehapert haben.
Wir haben speziell darauf geachtet, dass jeder am Set wichtig war. Nicht nur die Schauspieler selbst, sondern auch jene, die etwa die Klappe, den Ton oder die Maske gemacht haben. Die Begeisterung war regelrecht spürbar.
Mario Rosenauer, Lehrer, Regisseur und Kameramann
Viele Szenen, die eigentlich in der Nacht spielen, wurden nach Möglichkeit untertags gedreht. „Wir haben dann die Fenster komplett abgeklebt“, schildert der Filmfan, der bereits für diverse Musikvideos seiner eigenen Lieder und von anderen Bands verantwortlich war. Es kam aber auch vor, dass man sich um 6 Uhr in der Früh für eine Szene traf.
Für die Dreharbeiten stellte der Schulleiter nicht nur seine Direktion zur Verfügung, sondern öffnete auch das eine oder andere geheime Zimmer. „Wir haben auch das Momentum ausgenützt und noch in Räumen gedreht, die im Sommer modernisiert wurden“, meint Rosenauer, der vor allem Kollegin Sonja Fuchs, Physik- und Geografie-Lehrerin an der Schule, Rosen streut: „Ohne sie wäre der Film nicht möglich gewesen. Sie war nicht nur für den Ton verantwortlich, sondern hat auch alles organisiert.“
Auf sein „Baby“, wie der in Hall lebende Lehrer den Film mittlerweile nennt, ist er sichtlich stolz. „Ich hoffe, dass er gut ankommt und nicht nur den Eltern gefällt, wie es bei manchem Schul-Theaterstück oft der Fall ist“, schmunzelt der 32-Jährige. Feedback hat er noch keines erhalten. Den Film hat auch noch niemand gesehen - weder die Hauptdarsteller noch die rund 60 Statisten. Der Trailer der „Lesenacht“ (siehe Video oben) verspricht aber jedenfalls einiges.
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