Schluckstörungen

Wenn der Bissen im Hals stecken bleibt

Es gibt wirklich ein schöneres Gefühl als jenes, wenn ein Nahrungsbestandteil im Hals oder tiefer stecken bleibt. Das kommt gar nicht so selten vor, sondern zählt zu den häufigsten Beschwerden im oberen Gastrointestinaltrakt. Wie sich Schluckstörungen noch äußern und was sich dahinter verbirgt.

Schluckstörungen (auch Dysphagie genannt) gehören neben Sodbrennen zu den häufigsten Beschwerden im oberen Gastrointestinaltrakt. Diese führen mitunter zu Unsicherheit und Angst. Nichtsdestotrotz gehen Betroffene, darunter auch viele Jüngere, erst nach mehreren Jahren zum Arzt.

Medizinisch betrachtet werden Schluckstörungen in oropharyngeal und ösophageal eingeteilt: „Bei der oropharyngealen bzw. hohen Dysphagie besteht das Problem im Transport der Nahrung vom Mund in die Speiseröhre. Typische Symptome sind dabei v. a. wiederholtes Verschlucken und/oder Husten“, berichtet Dr. Philipp Schreiner, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, MedUni Wien in der „Ärzte Krone“.

Wiederholtes Husten und das Gefühl eines Passagestopps beim Essen deuten auf ein Problem hin. (Bild: Naeblys/stock.adobe.com)
Wiederholtes Husten und das Gefühl eines Passagestopps beim Essen deuten auf ein Problem hin.

Als Ursachen spielen eine mechanische Engstelle (z. B. durch Neubildung von Gewebe im HNO-Bereich), eine vom Nervensystem ausgehende Störung (aufgrund von Vorerkrankungen wie Schlaganfall und Morbus Parkinson) oder eine verminderte Speichelproduktion eine Rolle. Eine „ösophageale Dysphagie“ stellt hingegen eine Beeinträchtigung des Nahrungstransportes innerhalb oder aus der Speiseröhre dar.

„Betroffene berichten dann über das Gefühl des Passagestopps, einen Druck im Brustkorb nach dem Schlucken oder auch vom Wiederheraufwürgen unverdauter Mahlzeiten“, erklärt der Facharzt. Auch bei dieser Form sind die Auslöser vielfältig und reichen von einer speziellen Form einer chronischen Entzündung der Speiseröhre (sogenannte eosinophile Ösophagitis), über Vernarbungen nach jahrelangem Sodbrennen bis hin zu Speiseröhrenkrebs.

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Eine ausführliche Anamnese ist in diesen Fällen besonders wichtig, weil Betroffene die Symptome lange kompensieren und nur weniger als die Hälfte ihr Problem von selbst anspricht.

(Bild: Dr. Philipp Schreiner, Krone KREATIV)

Dr. Philipp Schreiner, Gastroenterologe

„Eine ausführliche Anamnese ist in diesen Fällen besonders wichtig, weil Betroffene die Symptome lange kompensieren und nur weniger als die Hälfte ihr Problem von selbst anspricht. Jede Schluckstörung sollte zudem mit einer Endoskopie inklusive Biopsieentnahme abgeklärt werden“, so Dr. Schreiner.

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