Während sich die ÖVP in Niederösterreich zuletzt selbst für die Fortschritte in der Kinderbetreuung lobte, ortet die SPÖ weiterhin grobe Mängel im System. Wenn es um die Schließzeiten während der Ferien geht, habe das größte Bundesland noch immer den größten Aufholbedarf, so die Kritik.
Die Personalsituation in den heimischen Kindergärten ist über Soll: Wie berichtet, wurden im Vorfeld der landesweiten Betreuung ab 2 Jahren heuer um 86 mehr neue Elementarpädagogen eingestellt, als in „normalen“ Jahren. Das bedeutet auch, dass im Schnitt bereits 1,41 Betreuer pro Gruppe im Einsatz sind, betonte ÖVP-Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Sie gerät nun aber ins Visier der SPÖ. Denn laut Familiensprecherin Kerstin Suchan-Mayr gibt es in Sachen Kinderbetreuung nicht viel zu lachen.
Wenn Tirol die kostenlose Kinderbetreuung gesetzlich verankern kann, warum ist das dann nicht auch in Niederösterreich möglich?
SPÖ-Familiensprecherin Kerstin Suchan-Mayr
Bild: SPÖ NÖ/Werner Jäger
Knackpunkt sind die Ferien: „Die Anzahl der Kindergärten, die mindestens 47 Wochen pro Jahr geöffnet haben, ist laut Kindertagesheimstatistik in den letzten zwei Kindergartenjahren in Niederösterreich erheblich zurückgegangen“, so Suchan-Mayr. Waren es im Schuljahr 2020/21 noch 948 im Land – was rund 87 Prozent der Einrichtungen entspricht –, ging die Zahl zuletzt auf 464 Kindergärten oder 42 Prozent zurück.
Eine diesbezügliche Anfrage der SPÖ habe Teschl-Hofmeister bisher nicht beantwortet. Man will das Thema in der aktuellen Stunde des Landestages nun noch einmal anheizen. Generell gehen die Pläne der ÖVP den Roten nicht weit genug. Sie plädieren für eine kostenlose Ganztagsbetreuung ab dem 1. Lebensjahr und sehen ihre Forderung auch von Arbeiterkammer, Volkshilfe, Industriellenvereinigung und Bauernkammer gestützt.
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