Eine Besonderheit wurde nun am Zollfeld gefunden: Die Straße an Mysterienkultgebäuden gilt als noch nicht dagewesener Fund.
Das antike Virunum, die römische Hauptstadt der Provinz Noricum, die am Zollfeld bei Maria Saal freigelegt wurde, ist schon lange ein Paradies für Historiker und Archäologen. Was dort im vergangenen Jahr entdeckt wurde, lässt deren Augen aber erst so richtig leuchten.
Auf einer Terrasse zwischen Bühnentheater und Amphitheater wurden sechs Gebäude von Berufsvereinigungen und Mysterienkulten nachgewiesen. „Man hat bisher geglaubt, dass solche Gebäude an verschiedenen Orten in der Stadt untergebracht sind, so eine massierte Ansammlung ist bislang im Imperium Romanum in den Provinzen nirgendwo entdeckt worden“, schwärmt Dr. Heimo Dolenz. Der Leiter der Abteilung für römische Archäologie und Feldforschung im Kärntner Landesmuseum leitet diese Lehrgrabung der Universitäten Klagenfurt und Graz, an der sich auch der Museumsförderverein Josefinum beteiligt.
Auf einer Terrasse sechs solche Inschriften zu finden, ist für die Provinzialgeschichte Roms ein Geschenk, das man im Leben nur einmal bekommt.
Archäologe Dr. Heimo Dolenz
Bis zu 30 Leute suchten mit Georadar und bloßen Händen. Gefunden wurden auch Inschriften, durch die man weiß, dass die Gebäude dem Kult der Göttin Minerva galten. Neben den Verehrern der Göttin ist auch der Stifter der Marmortafel genannt, der auch festhalten ließ, dass er ein Sextarium stiftet. Ein bronzenes Hohlmaß, mit dem geregelt wurde, wer bei einer Feier je nach Stand wie viel zu trinken bekam. Solche und alle anderen Erkenntnisse wird Dr. Dolenz am 29. September bei einem Vortrag an der Uni präsentieren.
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