Herbert Prohaska:

„Unsere Sternstunden ließen sie fast durchdrehen“

Fußball National
23.08.2023 08:46

„Wie ist das bei euch in Österreich? Spielts da zehnmal gegen Rapid, und wer öfter gewinnt, wird Meister?“ Schon während meiner Zeit bei Inter und Roma wussten italienische Teamkollegen nichts mit unserer Liga anzufangen, zogen mich damit auf. Ich sagte immer: „Wartet bloß, der Tag der Wahrheit steht euch noch bevor.“ Er kam schneller, als alle dachten: Drei Monate nach meiner Rückkehr aus Italien traf ich 1983 mit der Austria im UEFA-Cup-Achtelfinale auf Inter Mailand mit Stars wie Zenga, Bergomi, Baresi, Müller, Altobelli oder Serena. Nylasi drehte die Partie vor nur 14.000 Fans im Praterstadion binnen fünf Minuten von 0:1 auf 2:1, Magyar traf auswärts vor 80.000 Zuschauern im bummvollen San Siro, Koncilia hielt beim 1:1 einfach alles. Wir waren weiter - und meine Freunde aus dem Süden einige Wochen lang still.

Das war mein absolutes Europacup-Highlight gegen Italien, von der allergrößten österreichischen Sensation erzählte mir noch jahrelang mein leider schon verstorbener Tennis-Freund Pepi Hamerl. Wie er 1958 mit der Straßenbahn zum Match gegen Juventus Turin fuhr, von der Stadionbrücke zu Fuß die restlichen Meter ging. Und dann zum großen Helden wurde, zum legendären 7:0 gegen das Turiner Star-Ensemble vier Tore beisteuerte. Die Italiener flogen so aus der ersten Runde des Meistercups, der Sportclub war weiter - völlig verrückt!

Höhepunkte gegen Italien, die selten waren und an die wir umso lieber zurückdenken. Live im Stadion war ich 1973, als die Admira mit dem 1:0 im Hinspiel die Basis zum überraschenden Aufstieg im UEFA-Cup gegen Inter Mailand legte. Genial wie wir alle fand ich 1987 die direkt verwandelte Ecke von Hansi Müller gegen Torino - Tirol war im Halbfinale des UEFA-Cups! 13 Jahre später warfen die Innsbrucker auch Fiorentina raus. Und natürlich der große Salzburger Coup im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League 2018 gegen Lazio Rom: von 0:1 auf 4:1 in 20 Minuten - phänomenal!Verlieren konnten die Italiener nie! 1983 flogen im San Siro nach unserem Aufstieg Steine und Flaschen, bedrohten durchgeknallte „Tifosi“ unsere Fans. 2000 ging es für die Tiroler in Florenz im Kabinengang heiß her, mittendrin waren die Trainer Kurt Jara und Fatih Terim. Der war der ganz normale Wahnsinn.

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