Mit seinem Streich wollte YouTuber Marvin Wildhage beweisen, dass Influencer für ein bisschen Geld alles bewerben und dabei sogar ihre eigenen Prinzipien aus den Augen verlieren. Er veröffentlichte seine schockierenden Ergebnisse, die Reaktionen darauf fielen aber nicht wie erhofft aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass der YouTuber und Journalist Marvin Wildhage verschiedenen Influencern einen Bären aufbindet. Er schaffte es bereits, dass sich mehrere seiner Zielscheiben vor der Kamera Gleitgel ins Gesicht rieben, im Glauben, gerade Werbung für Naturkosmetik zu machen.
Damit wollte und will er weiterhin beweisen, wie weit viele dieser vermeintlichen Vorbilder für ihr Taschengeld gehen würden. Hätten sie nämlich damals genauer hingeschaut, hätte ihnen bei den angeblichen Inhaltsstoffen „Pipikaka Öl“, „Uran“ oder „Asbest“ der Schwindel auffallen müssen.
Und es scheint, als hätte sich der 27-Jährige von diesen lustigen Videos, die er am Ende jedes Streiches veröffentlicht, noch nicht satt gesehen zu haben und ging wieder mal auf „die Jagd“.
Aufwendig inszeniert
Wie immer ging er vorbereitet an die Sache heran: Website und Online-Auftritt für seine neue „Marke“, die es zu bewerben galt, war schnell eingerichtet. Dies, ebenso wie alle seine vermeintlichen Produktfotos, kann man heutzutage einfach und sogar kostenlos im Internet erstellen.
Um etwas Zeit zu sparen, kaufte er sich Follower, Likes und selbst Kommentare auf Instagram, um seinen Auftritt etwas glaubwürdiger zu gestalten. Als nächster Schritt wurden auch schon die Managements der gewünschten Werbepartner für etwaige Kooperationen kontaktiert.
Fast wäre alles umsonst gewesen
Dabei wendete er sich auch an eine Influencerin, die er bereits zwei Mal öffentlich hinters Licht geführt hatte und dieses Mal roch sie die Lunte. Ihren Ärger darüber brachte sie in einem Video zum Ausdruck und machte klar: „Netter Versuch, dieses Mal kriegst du mich nicht mit diesem falschen Esoterik-Shop!“
Wildhage sah sein Projekt bereits scheitern, die Nachricht darüber, dass dieser Esoterik-Shop, der beworben werden soll, eine seiner Fallen ist, würde schnell kursieren und damit niemanden mehr reinlegen. Aber es kam anders. Es schien wohl nur wenige zu interessieren, was Vanessa Mariposa meinte, enttarnt zu haben - denn er bekam prompt zwei andere Zusagen!
Der Plan geht tatsächlich auf
Ein paar hübsche Steine, mit einem Einkaufswert von einigen Cents, sollen also „bessere Energien“ versprechen, Depressionen heilen können, Elektrosmog fernhalten und vieles, vieles mehr. Schön verpackt und mit einem professionellen Leitfaden, was darüber gesagt werden soll, werden sie verschickt.
Adressiert sind die Pakete an zwei Influencerinnen, einer von ihnen folgen über 600.000 Menschen auf Instagram, der anderen auf TikTok fast 350.000 vorwiegend junge Fans.
Gerade einmal 24 Stunden später tauchen die fertigen Werbeclips auf ihren Social-Media-Profilen auf: „Du musst darauf achten, dass deine Chakra-Steine hochwertig sind. Meine sind von einer sehr guten Seite …“, „Dieser Kristall wird auch mit Krebsheilung in Verbindung gebracht“, „Mir persönlich hat er bei emotionalen Tiefen geholfen und das Nervensystem beruhigt“. Eine von beiden hält auch den falschen Stein in der Hand, als sie davon erzählt, ihn sich jeden Tag beim Meditieren auf die Brust zu legen.
Wildhage erreicht nicht die gewünschte Einsicht
Unterm Strich kann man also sagen, der Plan Wildhages ging wie vorgesehen auf und die Werbepartnerinnen priesen die wertlosen Steine als „Heilmittel“ gegen bestimmte Beschwerden an.
In diesem Video sehen sie Yasmin Schmidts Reaktion.
Darauf angesprochen, reagiert eine davon recht trocken. „Mhm lustig! Naja, was soll ich sagen, hast mich gekriegt. Ich glaub’ zwar trotzdem an sowas, nur schade, dass du nicht die volle Gage zahlen musstest“, während die spirituelle Influencerin Yasmin Schmidt anfangs zurückschoss. Sie war mehr als aufgebracht über den Streich, der ihr gespielt wurde, und ließ ihre Wut in einem Statement raus.
Nachdem sie zahlreiche User aber auf ihr Fehlverhalten hingewiesen haben, veröffentlichte sie erneut einen Clip dazu. In diesem bittet sie ihre Fans um Verständnis, beharrt aber weiter darauf, die Steine seien von guter Qualität und sieht sich stark in der Opferrolle. YouTuber Marvin hat dazu nur mehr eins zu sagen: „Glaub an was du willst, ist mir völlig egal, aber hör auf mit falschen Heilversprechungen! Das ist nämlich nicht nur uncool, sondern auch strafbar!“
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