Tränen nach Freispruch

Spacey: „Ich muss das alles erst verarbeiten“

Society International
26.07.2023 16:52

Schauspieler Kevin Spacey ist an seinem Geburtstag in dem Londoner Strafprozess vom Vorwurf sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Der Oscarpreisträger wurde am Mittwoch 64 Jahre alt und brach nach der Nachricht in Tränen aus. Anwälte und der Star selbst sind überzeugt, dass mit dem Freispruch nun ein Comeback des Schauspielers möglich ist. „Ich denke, Sie können sich aber vorstellen, dass ich das alles erst verarbeiten muss“, so Spacey in einem ersten Statement vor Journalisten. 

„Ich bin der Jury unheimlich dankbar, dass sie sich die Zeit genommen hat, alle Beweise eingehend zu prüfen, um dann zu diesem Urteil zu kommen. Ich bin sehr demütig angesichts dieses Ausgangs“, so Spacey. Der Schauspieler dankte zudem einen Anwälten, mehr wolle er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Tränen bei Urteilsverkündung
Britische Medien berichteten, dass Kevin Spacey vor Erleichterung weinte und sich mit einem Taschentuch übers Gesicht wischte, als er nach dem mehrtägigen, zermürbenden Prozess in London für nicht schuldig befunden wurde, vier Männer sexuell angegriffen zu haben. Auch Bilder der Gerichtszeichnerin zeigen dies. 

Weg frei für Comeback?
„Das Urteil ist ein großer Sieg für Spacey, der seinen Namen reinwaschen konnte“, sagte der US-amerikanische Prominentenanwalt Christopher Melcher gegenüber Sky News. „Obwohl er vier Anklägern gegenüberstand, die ähnliche Berichte über sexuell aggressives Verhalten erzählten, hat Spacey standhaft seine Unschuld beteuert.“  Weiters meinte der Anwalt, dass Spacey nun auf ein Comeback hoffen kann.

„Das Urteil bestätigt Spaceys Bestreiten der Vorwürfe und gibt ihm die Möglichkeit, wieder als Schauspieler zu arbeiten. Die Produzenten können mit Spacey zusammenarbeiten, weil er freigesprochen wurde, was ihr Risiko verringert, wenn er engagiert wird“, so Melcher.

Vor der Gerichtsverhandlung sagte Spacey in einem Interview, dass es Regisseure und Produzenten gäbe, „die bereit wären, mich einzustellen, sobald ich in London von diesen Vorwürfen freigesprochen werde“.

Anschuldigungen immer zurückgewiesen
Spacey war beschuldigt worden, zwischen 2005 und 2013 - größtenteils während seiner Zeit als künstlerischer Leiter des „The Old Vic“-Theaters - die Genitalien und das Gesäß von vier Opfern über deren Kleidung hinweg begrapscht, gequetscht und berührt zu haben.

Spacey hatte die Anschuldigungen immer zurückgewiesen oder angegeben, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Eine Jury musste entscheiden, in welchen Punkten sie Spacey für schuldig oder unschuldig befand.

Tyrann oder ungeschickt?
Spaceys Verteidiger sagte letzte Woche in seinem Schlussplädoyer, dass drei der Männer Lügner seien, und er schlug vor, dass die Geschworenen, bestehend aus neun Männern und drei Frauen, den Oscar-Preisträger nicht verurteilen sollten, weil er sich bei einem vierten Mann „ungeschickt angestellt“ habe.

Der Staatsanwalt nannte Spacey einen „sexuellen Tyrannen“, der seine Macht als große Berühmtheit ausnutzte und sich nahm, was er wollte, wann er es wollte.

Große Karriere vor dem Fall
Kevin Spacey spielte seit Mitte der 1980er über 80 Rollen in Film- und Fernsehproduktionen. Oscars bekam er für seine Leistungen in den Filmen „Die üblichen Verdächtigen“ (1995) und „American Beauty“ (1999).

Bevor 2017 die ersten Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn erhoben wurden, überzeugte er viele Fans als Darsteller des kaltschnäuzigen Politikers Francis Underwood in der Serie „House of Cards“.

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