Tiroler (43) verärgert

Umweg über die Post für hausinternen ÖGK-Brief

Tirol
15.07.2023 11:00

Ein Tiroler Pensionist ärgert sich über den Amtsschimmel bei der Österreichischen Gesundheitskasse. Ein 37-Seiten-Schriftstück war unnötigerweise tagelang unterwegs.

Ob bei Behördengängen oder bei anderer Gelegenheit – dass der Amtsschimmel in Österreich und somit auch bei uns in Tirol mitunter wiehert, ist hinlänglich bekannt. Was Herbert Huber (Name geändert) nun aber widerfahren ist, sorgt nur mehr für Kopfschütteln.

So wie in unserer Karikatur ärgerte sich der Tiroler zwar nicht, aber der Amtsschimmel, der in dem Fall wieherte, ist schon zum Haare raufen. Für den „Fehler“ entschuldigt sich die ÖGK.
So wie in unserer Karikatur ärgerte sich der Tiroler zwar nicht, aber der Amtsschimmel, der in dem Fall wieherte, ist schon zum Haare raufen. Für den „Fehler“ entschuldigt sich die ÖGK.(Bild: Alfred Zettler)

Dem Frühpensionisten wurde unlängst nachträglich die Ausgleichszulage zugesprochen. „Ich bin damit automatisch von Rezeptgebühren befreit“, erklärt der 43-jährige Innsbrucker. Rund 350 Euro hatte er im Vorjahr somit zuviel bezahlt und sollte er nun von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zurückerhalten.

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Ich sollte eine Liste schicken, bei welchen Apotheken ich im vergangenen Jahr eingekauft habe. Das weiß doch kein Mensch mehr.

Der 43-jährige Tiroler

Liste aller aufgesuchten Apotheken gefordert
Doch einfach machen es die ÖGK-Mitarbeiter dem Tiroler nicht. „Ich sollte eine Liste schicken, bei welchen Apotheken ich im vergangenen Jahr eingekauft habe. Das weiß doch kein Mensch mehr“, wunderte sich Huber. Zum Glück gibt es aber die Verrechnungsabteilung der ÖGK, die eruieren kann, bei welchen Apotheken der 43-Jährige Medikamente bezogen hatte. „Doch anstatt, dass diese Abteilung die Liste auf sage und schreibe 37 Seiten einfach intern an die nun Zuständigen für meinen Fall weiterleitet, wurde mir diese zunächst per Post geschickt und ich musste sie komplett unverändert wieder an die idente Adresse bei der ÖGK retournieren“, versteht der Mann die Welt nicht mehr.

Als Grund für den „Nonsens“ wird laut dem 43-Jährigen wie so oft der Datenschutz genannt. „Hier wird unnötig Papier verprasst, man muss umsonst Porto zahlen und es wird auch nutzlos Zeit verplempert“, ärgert sich der Innsbrucker.

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Im vorliegenden Fall hätte sich der Kundenbetreuer hausintern um die Abrechnung bemühen müssen.

Ein Pressesprecher der Österreichischen Gesundheitskasse

Bearbeitung wird nun mehrere Wochen dauern
Das dicke Briefkuvert hat er nun jedenfalls wieder an die ÖGK zurückgeschickt. Die Bearbeitung wird aber rund eineinhalb Monate dauern, wurde Huber mitgeteilt. Auf Anfrage der „Krone“ räumt die ÖGK einen „Fehler“ ein und entschuldigt sich. „Im vorliegenden Fall hätte sich der Kundenbetreuer hausintern um die Abrechnung bemühen und die Rückerstattung veranlassen müssen.“

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