Prozess in Salzburg

Raub mit Messer: 19-Jährige muss 3 Jahre in Haft

Symbolbild

(Bild: Daniel Scharinger)

Jung, vorbestraft, frech und sichtlich genervt von der Justiz! Vier Mädchen lieferten am Donnerstag vor Gericht ein teils bizarres Schauspiel ab - und fassten wegen Raubes lange Haftstrafen aus. Die Erstangeklagte muss drei Jahre ins Gefängnis. 

Eine der Angeklagten – allesamt Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 19 Jahren – wusste gar nicht, warum sie auf der Anklagebank Platz nehmen musste. „Hier wird etwas groß gemacht, was eigentlich nichts ist“, gab sie am Donnerstag beim Prozess am Salzburger Landesgericht zu Protokoll.

Messer gezückt, dann geflüchtet
Die Staatsanwaltschaft sah das völlig anders: Laut Anklage sollen die vier Mädchen aus Österreich und Tschetschenien am 5. Mai in der Nähe des Müllner Steges zwei junge Frauen bedroht und ausgeraubt haben. Das Quartett soll von seinen Opfern Geld gefordert haben. Die älteste der Angeklagten soll dann ein Messer gezückt haben – Drohungen inklusive. Dann sollen die Täterinnen – drei von ihnen sind einschlägig vorbestraft – eine Geldbörse gestohlen haben. Darin befand sich kein Bargeld. Die Mädchen flüchteten, kurz darauf verhaftete sie die Polizei in einem Obus.

Drei der Angeklagten zeigten sich zu den Vorwürfen geständig, lieferten aber teils wirre Erklärungen für ihre Taten. Die Vierte gab hörbar genervt zu, bei dem Vorfall anwesend gewesen zu sein. Mit dem Raub habe sie aber nichts zu tun gehabt. Die Opfer seien selbst schuld, dass die Situation eskaliert sei. „Opfer sind nicht nur Opfer“, sagte sie.

Alle vier Angeklagten verurteilt
Das Gericht beeindruckte das nicht. Die Angeklagten fassten allesamt Haftstrafen aus. Die Erstangeklagte (19) muss drei Jahre hinter Gitter Zwei Komplizinnen bekamen bedingte Haftstrafen (sechs beziehungsweise 15 Monate). Die Vierte im Bunde wurde zu einer 21-monatigen Haftstrafe – sieben davon unbedingt – verurteilt. Teilweise rechtskräftig!