Die Sommerferien beginnen, endlich Zeit für Erholung und Entspannung. Nach einem krisenreichen Jahr ist das besonders wichtig. Doch nicht alle Kinder und Jugendliche können entspannt in die Sommerferien starten: Etwa, wenn das Zeugnis nicht wie erhofft ausgefallen ist, oder im Herbst eine Wiederholungsprüfung wartet. Schulpsychologin Brigitte Thöny erklärt, was dann zu tun ist.
„Krone“: Frau Thöny, während der Corona-Zeit herrschte um die psychische Gesundheit der Kinder Sorge. Hat sich die Lage wieder gebessert?
Brigitte Thöny: Leider machen uns mehrere Krisen zu schaffen: Nach der Coronakrise kamen der Ukrainekrieg, die Teuerungswelle, die Energiekrise - und die Klimakrise beunruhigt uns ja schon lange. Die Lage hat sich daher leider nicht verbessert.
Was ist für die Erholung für die Kinder in den Sommerferien wichtig?
Wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen in den kommenden drei Wochen die Ferien genießen können. Das brauchen sie jetzt. In der Zeit sollte man sich auch nicht damit beschäftigen müssen, dass man dann zum Beispiel auf eine Prüfung lernen muss. Deshalb ist es auch gut, sich vorher zu überlegen, wann man mit dem Lernen beginnen sollte.
Am besten verschafft man sich noch am Zeugnistag einen Überblick, was alles gelernt werden muss.
Schulpsychologin Brigitte Thöny
Wenn eine Wiederholungsprüfung im Herbst ansteht, ab wann und wie sollte man anfangen zu lernen?
Das hängt davon ab, wie viel gelernt werden muss. Am besten verschafft man sich noch am Zeugnistag einen Überblick, was alles gelernt werden muss. Dann teilt man das zu Lernende in Portionen ein, die man auf Vormittage oder Nachmittage aufteilt. Und je nachdem, wie viel das ist, beginnt man frühestens nach drei Wochen Entspannung und achtet darauf, dass immer noch Vormittage bzw. Nachmittage für die Freizeit freigehalten sind. Auch für die Wiederholung sollte natürlich Zeit eingeplant werden.
Wie kann man den Leistungsdruck von den Kindern und Jugendlichen nehmen, die Situation verbessern?
Man könnte vereinbaren, dass man den Einsatz des Kindes, also das Lernen oder Üben des Kindes, belohnt. Wobei die Belohnung nicht unbedingt etwas Materielles sein muss. Es können ja auch bestimmte Tätigkeiten sein, die das Kind mag oder die man gemeinsam macht. Wenn dann die Note nicht so gut ausfällt, ist das zwar schade, aber das Kind spürt, dass es sinnvoll ist, sich zu bemühen.
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