Politisches Gerangel

Standort für Spitalsneubau lässt Wogen hochgehen

Niederösterreich
05.07.2023 06:02

Die Grünen fordern den Klinikneubau in der Wiener Neustädter Innenstadt. Als Standort schlagen sie das ehemalige Leiner-Areal vor. Die ÖVP warnt jedoch: „Halber Stadtpark müsste gerodet werden!“

Der geplante Neubau des zweitgrößten Spitals des Landes wirbelt schon viel Staub auf, noch ehe in Wiener Neustadt die Bagger auffahren. Erst kürzlich sorgte, wie berichtet, eine Zieselkolonie am vorgesehenen Standort für Irritationen. Und jetzt wollen die Grünen das neue Krankenhaus überhaupt nicht in der sogenannten Civitas Nova am Stadtrand, sondern in der Innenstadt aus dem Boden gestampft wissen.

„Neue Denkweise“ kontra „dubiose Experimente“
Aufgebracht hat die Idee August Lechner, Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft. Er verweist darauf, dass durch eine Klinik am Stadtrand ein Kundenstrom von 2500 Krankenhausmitarbeitern und Tausenden Angehörigen von Patienten im Stadtzentrum gekappt würde. Als idealer Klinikstandort erscheint Lechner das ehemalige Leiner-Areal. Die dort geplanten Wohnbauprojekte könne man – im Zuge eines Grundtausches – am Gelände des derzeitigen Spitals errichten.

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Die Präsenz eines Krankenhauses im Stadtzentrum führt ganz automatisch zum Wachstum anderer Wirtschaftszweige.

August Lechner, Regionalsprecher Grüne Wirschaft

Die regierende ÖVP weist den Vorschlag brüsk zurück: „Das Grundstück des ehemaligen Leiner-Areals reicht bei weitem nicht aus, es müsste die Hälfte aller Bäume im Stadtpark gefällt werden“, betonen Klubobmann Matthias Zauner, Stadtrat Franz Dinhobl sowie Gerlinde Buchinger, Gemeinderätin und Betriebsratsvorsitzende im Krankenhaus. Ihre Conclusio: „Finger weg vom Stadtpark!“ Sowohl der Neubau des Landesklinikums als auch die Zukunft des Stadtparks würden sich „in keinster Weise für dubiose Gedankenexperimente“ eignen.

Die ÖVP-Riege Zauner, Buchinger, Dinhobl sieht den Park in Gefahr. (Bild: Harald Wrede)
Die ÖVP-Riege Zauner, Buchinger, Dinhobl sieht den Park in Gefahr.

„Den Stadtpark greifen wir nicht an. Es braucht eine neue Denkweise für moderne Stadtplanung“, kontert die grüne Stadträtin Selina Prünster. Etwa müsse man Parkplätzen an einem Zentrumsstandort in Bahnhofsnähe nicht so viel Raum geben wie am Stadtrand: „Und die Spitalsverwaltung kann man räumlich auslagern, es gibt genug Leerstand in der Stadt.“

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