Dem Gendern ein Ende bereiten - das will die neue ÖVP-FPÖ-Regierung in Niederösterreich. Betroffen sind Gender-Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt und Binnen-I, nicht aber geschlechtergerechte Formulierungen wie „Studentinnen und Studenten“ oder „Studierende“.
In ebenfalls - Proporz hin oder her - schwarz-blau regierten Oberösterreich nimmt man sich das Beispiel Niederösterreich vorerst aber nicht zum Vorbild, wie ein „Krone“-Rundruf bei den Regierungsparteien ergab. Für Dagmar Engl (Grüne) steht fest, dass es dringendere Probleme gibt, sie bezeichnet den Vorstoß aus NÖ als „grotesk“. Das Abschaffen von gendergerechten Ausdrücken sei zudem „unzeitgemäß“. Auch Michael Lindner (SPÖ) lehnt den Erlass, den er als Rückschritt sieht, ab.
FPÖ bleibt dran
Einzig FPÖ-Mann Michael Gruber begrüßt die Maßnahmen, weil dadurch offizielle Texte leichter lesbar würden. Er wolle die Angelegenheit weiter verfolgen, falls entsprechende Anträge auf Gemeindeebene Erfolg haben sollten.
Gendern in OÖ weiterhin erlaubt
„Beim Land OÖ gibt es keine Bestrebungen, gendergerechte Formulierungen abzuschaffen“, stellt Christian Haubner, Chef des Pressedienstes des Landes OÖ klar. „Welche Mittel der möglichst gendergerechten Sprache angewandt werden, steht den Abteilungen und politischen Büros derzeit grundsätzlich frei.“ Möglich seien alle Formen des Genderns. Im Sinne der Verständlichkeit würden aber geschlechtsneutrale Formulierungen (Studierende) oder weiblich und männliche Formulierung bevorzugt. Andere Formen sind nicht verboten, online wird aber der Doppelpunkt (Student:innen) favorisiert.
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