Nach mehr als 30 Jahren als Professor an der Grazer Kunstuniversität (KUG) tritt der renommierte Schweizer Komponist Beat Furrer den Ruhestand an. Zum Abschied dirigierte er ein Konzert mit einem Ensemble aus Studierenden und Lehrenden im Ligeti-Saal des Mumuth. Auf dem Programm standen vier seiner Werke.
Beat Furrers Bedeutung für das zeitgenössische Musikschaffen kann man gar nicht überschätzen. Nicht nur durch sein umfangreiches und prägendes Werk, nicht nur durch die Gründung des Klangforum Wien im Jahr 1985 und seiner späteren Verknüpfung mit dem höchst erfolgreichen KUG-Studiengang PPCM (zur Interpretation zeitgenössischer Musik), gerade auch durch seine wertschätzende Arbeit als Professor an der Kunstuniversität, die nach über 30 Jahren nun zu Ende geht, ist Furrers Einfluss unumstritten. Die Biografien zahlreicher junger Komponistinnen und Komponisten geben darüber reichlich Aufschluss.
Vier Furrer-Werke zum Abschied
Als Komponist bleibt uns der gebürtige Schweizer hoffentlich noch lange erhalten. Wie so ein Furrer klingt, wenn ihn ein Furrer dirigiert, ließ sich im Furrer-Porträt-Konzert nun noch einmal erleben. In vier Werken, die den Zeitraum seiner Lehrtätigkeit in Graz gut umspannten, ließen sich viele Elemente seines Schaffens wiederfinden. Egal ob in der kleinen Besetzung wie im Presto für Flöte und Klavier oder dem großen Orchesterwerk mit Sopran (Burcu Melis Demiray) und Bariton (Felix Heuser) namens „La bianca notte“: Die Zeit, so zentral und unnachgiebig sie auch ist, scheint in Furrers Werken oft aufgehoben, dann wieder drängend präsent, sich beschleunigend und wieder stillstehend.
Das Geheimnis bleibt
Der Luxus eines Abends nur mit Werken Furrers machte sich zweifellos bezahlt. Dank umfangreicher Proben fand man im gemischten Orchester von Studierenden und ihren Lehrenden des Klangforum Wien zu einheitlichem Klang, der in „nuun“ für zwei Klaviere (Milica Zakic und Eunhye Kim) sowie großes Orchester in mitreißenden Ausbrüchen kulminierte. So viel Beat Furrer in seiner Lehrtätigkeit auch weitergegeben haben mag, seinen Kompositionen haftet fortwährend ein Hauch des Mysteriösen an, der sein letztes Geheimnis zum Glück nie preisgeben wird.
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