Einen alten Schlauchturm als „Garten-Dekoration“ hat nicht jeder - aber Markus Zimmerberger (55) aus St. Thomas bei Waizenkirchen. Der IT-Spezialist fand es schade, dass der 70 Jahre alte Gebäudeaufsatz zersägt undverheizt werden sollte und nahm ihn mit nachhause: „ Ich hab’ mir gedacht, das ist doch ein schützenswertes Kulturgut.“
Der Zufall führte Regie: Das durch einen üblen Hagelschlag im Juni 2021 stark beschädigte Dach der alten Feuerwehr in St. Thomas bei Waizenkirchen wurde am vergangenen Freitag abgetragen und durch ein neues ersetzt. Bei der Gelegenheit wollte man auch den alten, nicht mehr genutzten hölzernen Schlauchturm abtragen und der Verwertung als Heizmaterial zuführen.
Der Mohnkuchen war „schuld“
Gemeindebürger Markus Zimmerberger (55) bekam Wind von der Demontage und beschloss spontan, dem alten Schlauchturm ein würdiges „Rentner-Dasein“ in seinem Garten zu ermöglichen: „Ich bin am Samstag beim Zwölf-Stunden-Benefizlauf in Prambachkirchen mitgelaufen, sollte als Verpflegung einen Mohnkuchen mitbringen. Ich hab’ keinen Mohn zuhause gehabt und bin deshalb zum örtlichen Lagerhaus gegangen. Gegenüber wurde gerade am Feuerwehrhaus gewerkt, ich hab mich erkundigt und erfahren, dass der alte Schlauchturm zersägt und verbannt werden soll. Ich hab’ mir gedacht, das ist doch ein schützenswertes Kulturgut und hab’ gefragt, ob ich ihn haben kann.“
Ehefrau legte kein Veto ein
Gegen eine Spende bekam Zimmerberger den Zuschlag. Zwei örtliche Firmen übernahmen kostengünstig den Transport in den 500 Meter entfernten Garten des stolzen Neo-Besitzers: „Der Turm ist fünfeinhalb Meter hoch. Ich hab’ ihn neben meinem Schwimmteich aufgestellt. Er ist jetzt ein echter Blickfang“, sagt Zimmerberger. Seine Frau Brigitte legte – zu seiner Erleichterung – kein Veto ein. „Sie hat gemeint, wenn wir Enkelkinder bekommen, ist das ein super Spielturm.“
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