„Cyberkriminalität generiert mehr Geld als Drogen“
Er fühlt sich im Darknet zuhause: Stefan Embacher ist Geschäftsführer der Cybercrime-Aufdecker-Firma FOREUS. Kriminelle im Netz zu finden, heikle Lösegeldverhandlungen durchzuführen und Geld aus dem Ausland zurückzuholen zählt dabei zu seinem Alltag. „Heutzutage ist bei 80 Prozent der Straftaten ein Cyberbezug vorhanden“, weiß der Kryptoforensiker. Warum die größte Gefahrenquelle für Cybercrime aber direkt neben Ihnen sitzen könnte, verrät Embacher im krone.tv-Talk mit Conny Winiwarter.
Von Kleinkriminellen über die organisierte Kriminalität bis hin zur Staatlichen Organisationen oder geheimdienstlich strukturierten Organisationen aus Russland, China oder Nordkorea: Cybercrime hat viele Gesichter. „Alles, was es in der realen Welt gibt, verschiebt sich ins Internet“, so Embacher.
Lukrativer als Drogen Und das Geschäft mit dem Online-Betrug ist lukrativ: „Mit Cyberbetrug wird mehr Geld generiert, als mit dem Drogenhandel.“ Alleine durch Spionage entstehe in Europa ein Schaden von 200 Milliarden Euro. Vor allem Russland sei „in Zeiten wie diesen“ auf derartige Maßnahmen angewiesen.
Stefan Embacher erklärt, wie Lösegeldverhandlungen ablaufen und wie er das Darknet für seine Arbeit nutzt.
(Bild: krone.tv)
Der eigene Mitarbeiter als Cyberkrimineller Die größte Schwachstelle im System ist aber der Mensch selbst. Hier heißt es vor allem für Unternehmen beim nächsten Bewerbungsprozess genau hinsehen: „40 Prozent der Hakerangriffe werden vom firmeneigenen Personal unterstützt.“ Dabei muss nicht immer eine böse Absicht dahinter stehen: Ein Phishing Link oder ein Phishing Anruf reicht aus, und die Haker sind drin.
„60 Prozent im Darknet ist legal“ Was andere niemals in ihrem Leben tun möchten, ist für Embacher quasi ein ‚daily business‘: Lösegeldverhandlungen. Embacher: „Es ist nicht so, dass man da mit einer 15-jährigen, der was im Keller sitzt verhandelt, sondern wirklich mit einer Struktur, die was wissen was sie tun.“ Ein wahres Paradies scheint auch das Darknet: Egal ob Reisepass, Drogen, Waffen oder einen Auftragsmord - im Darknet ist sogut wie alles zu haben. Was die wenigsten ahnen: „60 Prozent der Inhalte und Angebote im Darknet sind legal.“
Weitere brisante Details, etwa warum Sie Ihre Unterschrift niemals online hochladen sollten und was das Problem mit TikTok ist, sehen Sie im Video oben.
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