Auf den 2060 Tiroler Almen hat die Saison begonnen, unter anderem sind 106.000 Rinder und 64.000 Schafe auf ihren Sommerweiden. Zum Start sprachen Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger und bäuerliche Vertreter über die Sorgen. Wolf und Bär sind dabei nicht die einzigen!
„Mit dem Start der Almsaison geht Vorfreude einher, aber auch eine gewisse Nervosität“, sagte Hechenberger bei einem Pressetermin auf der Schlicker Alm im Stubaital. Verschiedene Entwicklungen würden allerdings den Fortbestand dieser traditionellen Wirtschaftsweise mehr und mehr unter Druck bringen. „Das sind zum einen die Großraubtiere, zum anderen aber auch die Nutzungskonflikte, die das Arbeiten auf den Almen erschweren. Beide Probleme müssen wir ernst nehmen und gemeinsame Lösungen erarbeiten. Denn wenn eine Alm erst einmal aufgegeben wird, ist es zu spät.“
Hechenberger fordert einmal mehr „ein geregeltes Management und legale Entnahmen“, sonst verliere man die flächendeckende Bewirtschaftung und damit auch Tausende Arbeitsplätze. „Denn ohne Landwirtschaft wird sich auch der Tourismus schwertun“, streicht Hechenberger heraus.
Verständnis der Freizeitsportler fehlt teilweise
Auch Michael Jäger, Vize-Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins, sieht Handlungsbedarf. Er verweist auf den Nutzen, den die Almwirtschaft für die Allgemeinheit erbringt: „Viele Menschen profitieren von der Alm, ohne es zu wissen. Unsere landwirtschaftliche Infrastruktur dient oft nur allzu selbstverständlich als Basis für die Freizeitgestaltung, der Respekt und das Verständnis gegenüber landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder zu erledigenden Arbeiten vor Ort ist aber nicht immer gegeben.“
Viele Menschen profitieren von der Alm, ohne es zu wissen.
Michael Jäger, Vize-Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins
Beweidete Flächen seien zudem auch ein wirksamer Schutz vor Muren und Lawinen, da komme es in manchen Teilen Tirols schon zu Problemen für die darunterliegenden Siedlungsgebiete, weil Flächen nicht mehr abgeweidet würden. Generell bringe Almwirtschaft weit mehr als sie kostet. „Deshalb setzen wir alles daran, um sie zu erhalten“, betont Jäger.
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