Ob Tourismusmitarbeiter, Elektrotechniker oder Pfleger, die Wirtschaft sucht in vielen Bereichen händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften. Anlässlich des morgigen Weltflüchtlingstages wurde erstmals Bilanz zu acht Jahren Arbeitsmarktprojekten gezogen.
Projekte wie „A:Life“, „Femme“ oder „TourIK“ etablierten sich in den vergangenen acht Jahren. Mit „femme.plus“, das als Zielgruppe alle Drittstaatsangehörige bzw. Menschen mit Fluchterfahrung und langfristiger Bleibeperspektive umfasst, ist seit Jänner 2023 ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht worden. „Integration ist mehr als Sprachkurs oder Arbeitsvermittlung. Hier zählt auch eine gute Begleitung sowie Einbindung in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht“, erklärt Astrid Körner, Konrektorin Diakonie de La Tour.
In Kärnten haben wir mit integrativen Arbeitsmarktprojekten bisher positive Erfahrungen gemacht. Durch diese Projekte wird nicht nur die Gesellschaft gestärkt, auch die regionale Wirtschaft profitiert von Vielfalt und Diversität der Arbeitskräfte.
Landesrätin Sara Schaar.
So funktioniert es:
In Kooperation zwischen einem Erwachsenenbildungsträger und dem Fachbereich Asyl, Migration und Integration werden den Teilnehmern in einer mehrmonatigen Schulungsphase formale Kenntnisse (Deutsch, Mathematik, EDV), aber auch gesellschaftsrelevante Inhalte vermittelt. Parallel besteht die Möglichkeit, in Berufspraktikern (erste) Erfahrungen in einem Kärntner Unternehmen zu sammeln. Ergibt sich daraus ein Beschäftigungsverhältnis, gewährleistet der Fachbereich Asyl, Migration und Integration eine Nachbetreuung und dient somit Teilnehmern, als auch Betrieben gleichermaßen als Ansprechperson. Über 250 Personen haben in den letzten Jahren solche Schulungen durchlaufen.
Infineon als großer und wichtiger Partner
„Mit der Integration in das Arbeitsleben geben wir Menschen eine echte Zukunftschance. Allein bei Infineon konnten über 20 Menschen mit Asylstatus eine Lehre starten. Acht junge Menschen haben ihre technische Lehre bereits abgeschlossen - vier davon sogar mit Auszeichnung“, so Sabine Herlitschka, Vize-Präsidentin der Industriellenvereinigung, Vorstandssitzende Infineon Technologies Austria AG. Heute sind diese Menschen hoch gefragte Fachkräfte, die hier arbeiten und leben. „Integration und mehr noch Diversität im Hinblick auf Herkunft, Geschlecht oder Alter sind damit auch eine Antwort auf den dringenden Fachkräftemangel“, so Herlitschka.
Vermittlungsquote hoch
„Das neue Projekt „A:Life - Asyl & Lehre in Kärnten“ hat aus Sicht des Arbeitsmarktservice Kärnten einen mehrfachen Nutzen: Einerseits gelingt es uns damit, Menschen mit Asylhintergrund in den Arbeitsmarkt zu integrieren, andererseits trägt es zur Bekämpfung des Fachkräftemangels bei. Somit eröffnet das Projekt Chancen und Perspektiven für beide Seiten: für die teilnehmenden Personen und für Kärntner Unternehmen. Die Vermittlungsquote des Projektes liegt bereits bei ca. 75 Prozent“, hieß es von Wolfgang Haberl, Leiter der Abteilung Förderung im AMS.
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