In vielen Ortschaften des Landes orten Bürger ein Sicherheitsrisiko auf den Straßen und hoffen auf mehr Tempo-30-Limits. Der Verkehrsclub Österreich kritisiert aber die problematische Umsetzung.
Die Zahl der Tempo-30-Limits auf niederösterreichischen Straßen wird immer größer. Und sie wird wohl noch weiter ansteigen. Wie eine Umfrage des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ergeben hat, gibt es nämlich in 249 der 573 Gemeinden und Städten in unserem Bundesland zumindest jeweils eine Straße, die dringend verkehrsberuhigt werden sollte. Die Befragten argumentierten dabei großteils mit dem viel zu hohen Tempo, das dort gefahren wird, sowie mit einer Einschränkung der Lebensqualität sowie mit einem zu großen Unfallrisiko.
Petition für Tempo 30
„Wir leiten die Einträge an die jeweiligen Gemeinden weiter. Sie erhalten damit eine wertvolle Information, wo Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erwünscht sind“, freut sich Lina Mosshammer vom VCÖ über die rege Teilnahme an der Umfrage. Damit Tempo-30-Limits in Zukunft leichter umzusetzen sind, wo Gemeinden es für wichtig erachten, läuft noch bis Ende Juni eine Petition des Verkehrsclubs. Er fordert darin unter anderem eine Adaption der Straßenverkehrsordnung, die aktuell bei der Umsetzung von Tempo 30 oft ein Hindernis darstellt.
Denn aktuell ist die Notwendigkeit von Tempo 30 großteils einzeln zu begründen. Dabei muss laut StVO das niedrige Limit für die Fernhaltung von Gefahren und Belästigungen insbesondere durch Lärm, Geruch oder Schadstoffe nicht nur einen Beitrag leisten, sondern erforderlich sein. „Dieser Nachweis ist auf breiten, für Kfz-Verkehr und Tempo 50 ausgelegten Straßen oft nicht zu erbringen. Das Tempo ist durch die Infrastruktur in Stein gemeißelt und eine Tempo-Reduktion würde einen kostspieligen Straßenumbau voraussetzen“, kritisiert der VCÖ.
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