Die „Krone“ half mit

Tiroler CleanUp Days: Müll der anderen aufklauben

Tirol
23.05.2023 17:00

Abfall landet immer noch zu oft in der Natur. Die Tirol CleanUp Days rufen auf, Müll erst gar nicht liegen zu lassen und dabei zu helfen, ihn einzusammeln. Die „Krone“ war dabei.

Wer gern draußen unterwegs ist, kommt hin und wieder unweigerlich an weggeworfenem Müll vorbei. Die Tirol CleanUp Days, initiiert vom Brotzeitbox-Hersteller Patron, sagen diesem Problem den Kampf an: An vier Tagen, zuletzt über das verlängerte Christi-Himmelfahrt-Wochenende, waren freiwillige Müllsammler durchs ganze Land unterwegs und nahmen mit, was andere liegengelassen haben. Heuer fand die Aktion zum zweiten Mal statt.

Mitgemacht haben in Tirol 74 unterschiedlich große Gruppen, unter ihnen das sechsköpfige Team „Alls Guat“ der gleichnamigen Landecker Kulturinitiative mit Gründer Johannes Tilg. Insgesamt waren die Oberländer am vergangenen Feiertag über vier Stunden unterwegs. Ich durfte „Alls Guat“ auf einem Stück ihrer Aufräumtour entlang der gut zehn Kilometer langen „Talkesselrunde“ durch Landeck und Zams begleiten.

Mit der richtigen Ausrüstung geht es los
Putzhandschuh und Plastiksackl, die ich zum „Klauben“ eingepackt hatte, weichen Metallzange und robustem Sammelsack aus Recyclingmaterial, den man praktisch um den Unterarm hängen kann – beides tirolweit an über 50 CleanUp-Ausgabestellen erhältlich.

Zu finden sind diese, wie auch Müllsammelstellen und Standorte der Gruppen, auf einer Online-Karte, bereitgestellt vom Initiator. Mit der Zeit stellt sich heraus: Man findet Dosen und Flaschen, auch Kronkorken und Zuckerlverpackungen, das Hauptproblem sind aber Zigarettenstummel. Nach der fünfzigsten aufgehobenen Tschick fällt es schwer, von Rauchern nicht genervt zu sein. Hanna, selbst Raucherin, erzählt mir: „Auf der Straße warf ich Stummel bisher immer weg. Wenn ich aber diese Menge sehe, lasse ich das ab sofort.“

Motivationsrufe und kuriose Funde
Als wir den Rand einer Wiese durchkämmen, ruft uns eine ältere Frau zu: „Respekt!“ Ein schönes Gefühl, dass der Einsatz honoriert wird. Apropos kämmen: Ein Kamm ist uns auch untergekommen. Wie kommt sowas nur auf die Straße?

Am Schluss kippe ich den Inhalt meiner Sammeltasche, die in eineinhalb Stunden überraschend voll ist, gesammelt in den Restmüll. Die Hoffnung, dass irgendwann weniger Müll draußen liegen bleibt, werfe ich nicht dazu, ich behalte sie – zumindest noch für eine Weile.

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