Ohne Lithium keine Smartphones und keine Elektroautos: Eine australische Firma will bei uns das Metall abbauen. Umweltschützer und Bürgermeister geben sich jetzt schon besorgt.
Was haben die chilenische Atacama-Salzwüste und die Bretstein-Lachtal-Gegend im Bezirk Murau gemeinsam? Die Antwort ist ein silber-weißes Leichtmetall namens Lithium, das für Akkus und Batterien aller Art gebraucht wird. Aktuell ist Australien der weltweit größte Produzent. Und aus Australien kommt nun die Initiative, erstmals auch bei uns in der Steiermark Lithium abzubauen.
Die Firma European Lithium hat drei Explorationsprojekte erworben, und zwar in Bretstein-Lachtal, Klementkogel (Voitsberg/Wolfsberg) und Wildbachgraben (Deutschlandsberg), wie das Unternehmen mitteilt. Das Lachtal-Projekt ist mit 89,2 Quadratmetern nicht nur das größte, sondern auch das vielversprechendste: „Gesteinsproben zeigen einen Lithiumoxidgehalt von bis zu 2,67 Prozent.“
Bürgermeister gibt sich überrascht
Johann Schmidhofer, Bürgermeister von Oberwölz, kann sich einen Abbau in seiner Gemeinde aber kaum vorstellen. „Wo die Bebauungsgrenze endet, beginnt bei uns das Natura-2000-Schutzgebiet.“
Soll man solche Projekte hier umzusetzen oder am anderen Ende der Welt unter Missachtung aller ökologischer Grundsätze?
Ute Pöllinger, Umweltanwältin
Auch Umweltanwältin Ute Pöllinger meint, dass ein derartiger Bergbau „die Natur massiv beeinträchtigen würde“. Wenn die Rahmenbedingungen passen, sei es „durchaus denkbar“, dass ein solches Projekt auch genehmigt wird.
In Wolfsberg ringt European Lithium seit zehn Jahren um den Abbau. 2021 wurde das Unternehmen von der Finanzmarktaufsicht wegen Fehlinformationen an Investoren verurteilt.
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