Eine 66-jährige Tirolerin plünderte für einen Unbekannten den Safe ihres pflegebedürftigen Schwagers. Goldmünzen und Bargeld im Wert von 180.000 Euro fehlten plötzlich. Doch bei der Internetliebe handelte es sich um dreiste Gauner. Nun saß das Betrugsopfer, das zur Diebin wurde, vor Gericht.
„Ich habe eine Familie zerstört“, schilderte die Pensionistin am Innsbrucker Landesgericht unter Tränen ihre „emotionale Abhängigkeit“ von einem Mann, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Die Angeklagte hatte nämlich auf tragische Weise die leidvolle Erfahrung gemacht, dass Liebe blind und leichtsinnig machen kann.
Ich kann nicht genau sagen, wie viel Geld es war. Aber ich habe das genommen, was die Betrüger von mir verlangt haben.
Die 66-jährige Angeklagte
Auch Kredit aufgenommen
Sie transferierte über Bitcoins erst ihr komplettes Vermögen an die Internetbekanntschaft, nahm rund 80.000 Euro Schulden bei der Bank auf und plünderte dann auch noch den Safe ihres Schwagers, den sie aufgrund einer schweren Krankheit zu Hause betreute. „Ich kann nicht genau sagen, wie viel Geld es war. Aber ich habe das genommen, was die Betrüger von mir verlangt haben“, gestand die 66-Jährige.
Die Gauner dürften sich wohl über weitere 180.000 Euro gefreut haben. Als der Diebstahl aufflog, landete die Tirolerin in der Psychiatrie. Dass sie Kriminellen aufgesessen war, wollte sie lange nicht wahrhaben.
An unbedingter Haft vorbeigeschrammt
Über die Angeklagte, die bis auf das Existenzminimum gepfändet wird, wurde eine zur Gänze bedingte Haftstrafe von einem Jahr verhängt. Und vielleicht schafft sie es, mit Unterstützung der Bewährungshilfe, irgendwann zumindest einen Teil des Geldes an den Schwager zurückzuzahlen.
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