„Wir hatten uns lieb“

Abgefahren: Pärchen für Sex im Zug verurteilt

Kärnten
26.04.2023 14:00

Es gibt Prozesse, die kann kein Drehbuchschreiber einer Gerichtsshow erfinden! Wie jener um ein Kärntner Pärchen, das unter anderem deshalb vor Richter Claudia Bandion-Ortner landete, weil es im Regionalzug ordentlich in Fahrt kam - Erregung öffentlichen Ärgernisses.

„Bitte warten“ heißt es Mittwochfrüh am Landesgericht Klagenfurt. Denn die beiden Angeklagten verspäten sich. „Wir haben keinen Parkplatz gefunden“, entschuldigen sich der 34-Jährige und seine 32-jährige Freundin. „Diesmal sind Sie also nicht mit dem Zug gefahren“, meint Richterin Bandion-Ortner. Denn eine heiße Zugreise ist es, die viele Zuseher angelockt hat - das Pärchen habe, so die Anklage, in einem Waggon Sex miteinander gehabt. So, dass es alle Fahrgäste sehen konnten, die am Platz der beiden Unterkärntner vorbeimussten.

„Habe ihren nackten Hintern gesehen“
„Also richtigen Geschlechtsverkehr hatten wir keinen“, verteidigt sich das Pärchen. „Sie saß halt so auf mir drauf und wir hatten uns lieb. Es war ein schöner Tag, wir haben uns geküsst. Möglicherweise hat es für andere anders ausgeschaut“, gibt der Mann auch zu. „Ich habe ihren nackten Hintern gesehen“, brummt ein Zeuge. „Das hat nicht nur so ausgeschaut. Aber gut, ich habe halt meine Kopfhörer aufgesetzt, ins Handy geschaut und versucht, die zwei da auszublenden.“ Doch das hat nicht funktioniert.

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Sie saß halt so auf mir drauf und wir hatten uns lieb.

der angeklagte Mann

Zeugen „ordentlich abgewatscht“
„Der hat uns gefilmt“, ist die Frau noch immer erbost. „Ganz sicher, auch wenn er es abstreitet! Und das geht ja gar nicht.“ Also hat sie dem anderen Fahrgast, der eigentlich nur seine Ruhe haben wollte, eine ordentliche Ohrfeige verpasst. „Den musste ich abwatschen!“ Auch ein paar Büschel Haare gingen dabei drauf. 

Zimperlich dürfte das Pärchen sowieso nicht sein. Denn neben dem Sex im Zug werden ihnen mehrere Widerstandshandlungen gegen Polizisten vorgeworfen. „Die sind auch keine Feinen zu uns“, schimpft das Paar.

Richterin Bandion-Ortner lässt die beiden viel reden - beide sitzen ja nicht das erste Mal vor Gericht und wissen, wie es läuft. Er bringt es auf 16 Vorstrafen, sie immerhin auch schon auf sechs. „Für uns gehts um Haftstrafen“, wissen beide. Und richtig: Er fasst 18 Monate unbedingt aus, sie zwölf Monate teilbedingt, nicht rechtskräftig.

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