Heinz Spitzer

„Geht nicht, gibt‘s nicht“: Grazer repariert alles

Steiermark
16.04.2023 14:27

Heinz Spitzer macht es wieder heil: Des Grazers größte Leidenschaft ist es, Elektrogeräte zu reparieren. Vom Damenstrumpfautomat übers uralte Tastentelefon bis zum Grammofon.

Wenn man vom hektischen Griesplatz in die „Höhle“ von Heinz Spitzer geht, dann ist das wie der Übertritt in eine andere Welt. Wie in ein Museum. Mit dem Grazer als echten Unikat. Und der Besonderheit: Was hier herumhängt, liegt und steht, das hat schon einige bis viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Aber trotzdem funktioniert alles! Und da zuckt man fast ein bissl zusammen, wenn das schwarze Tastentelefon, das aus den 1950er-Jahren stammt, auf einmal losläutet. Und einer dran ist, der mit einem Mobiltelefon anruft. Irgendwie skurril.

Heinz Spitzer repariert alles, was man ihm bringt, „zu 98 Prozent“ bringt er es zusammen, „egal wie lang ich dran herumtüfteln muss“. Den Ehrgeiz hat er noch aus jungen Jahren. Als der gelernte Stahlbauschlosser, der Geräte immer als Hobby repariert hat, damals immer wieder einem Profi über die Schulter schauen durfte. „Und der hat einmal seinen Schlüsselbund genommen, in einen offenen Fernseher reingepfeffert, sodass alles nur gekracht und geblitzt hat, und gesagt: ,So, wenn du das jetzt reparieren kannst, dann bist ein Mechaniker.‘“ Heinz konnte.

Und seither hat er vieles wieder in Schwung gebracht. Den Automaten, der in den 1950er-Jahren auf dem Grazer Hauptplatz stand und aus dem Damen Feinstrumpfhosen ziehen konnten. Für drei Schilling.

1400 Radios in Privatsammlung
Oder Grammofone, uralte Plattenspieler - und Radios. Denen gehört übrigens sein Herz. 1400 (!) hat er daheim in seiner privaten Wohnung stehen, „das ist wohl mehr, als so manches Museum hat“. Das ist sein ganzer Stolz, das älteste Gerät stammt aus dem Jahr 1930.

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Geht nicht, gibt’s bei mir nicht. Ich krieg da schon einen Ehrgeiz und tüftel so lange herum, bis das Gerät wieder läuft.

Heinz Spitzer

Heinz Spitzer repariert aber auch Neues, Handys zum Beispiel. Was er nicht mag, sind Flachbildfernseher: „Ich mach’s, aber mein Hobby ist es nicht.“ Weil dort so viele Kleinteile sind und ihm die „Fitzlerei“ auf die Nerven geht.

Auch ganz junge Kunden kommen
Seine Klientel erstreckt sich über alle Gesellschaftsschichten und zieht sich durch sämtliche Altersklassen. „Da kommen auch ganz Junge, oft weil sie etwas geerbt haben und das Gerät aus nostalgischen Gründen gerne funktionierend bei sich haben möchten.“

Der Funke ist übergesprungen
Kleinere Stromstöße hat Heinz Spitzer öfter einmal abbekommen bei seiner Arbeit - nur einmal aber ist der Funke so richtig und nachhaltig übergesprungen. Und bis heute haften geblieben. Bei seiner Lebensgefährtin, der Erni Friedl. Die seine Leidenschaft teilt, oft die Nächte mit ihm durchlötet! „Sie wollte auch gern Elektrikerin werden“, ist der Heinz ganz stolz auf sie.

Ein Paar sind sie seit sieben Jahren, kennengelernt hat er die Grazerin schon vor Jahrzehnten - als sie ihm ihren Fernseher zum Reparieren brachte. Klar, das musste ja so sein.

Informationen unter der Telefonnummer 0664/200 87 90.

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