Boni und Versicherung

Wagner muss mit immer höheren Prämien locken

Ausland
11.04.2023 09:31

Die Personalnot der russischen Privatarmee Gruppe Wagner ist offenbar desaströs: In einer Anzeige wird ein fürstliches Salär für den Kriegsdienst in der Ukraine geboten. Die Ansprüche des potenziellen Arbeitgebers sind dabei gering: Es werden Russen im Alter von 21 bis 60 Jahren gesucht - eine abgeschlossene Wehrausbildung ist nicht notwendig. 

Vergangenen Herbst hatte die Söldnergruppe viele ihrer Kämpfer in Gefängnissen rekrutiert. Diese Verträge sind nun ausgelaufen - die meisten der verurteilten Verbrecher durften wieder in ihre Heimat zurückkehren und die Privatarmee ist mit einem massiven Personalproblem konfrontiert. Deshalb wurde nun eine groß angelegte Rekrutierungskampagne durchgeführt - riesige Plakate werben um Rekruten, Werbung wird auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und sogar auf Porno-Plattformen geschaltet. In einem Rekrutierungs-Flyer fordert die Privatarmee auf: „Tritt dem Gewinnerteam bei!“ 

Angebot schließt auch Lebensversicherung mit ein
In dem offenen Brief wird für den Dienst ein fürstlicher Lohn versprochen: Mit 240.000 Rubel (rund 2700 Euro) monatlich wird versucht, potenzielle Bewerber zu locken. Das Angebot schließe auch eine Lebens- und Gesundheitsversicherung mit ein. Zudem winken Erfolgsprämien. Das Training erfolge durch hoch qualifizierte Ausbildner, es würden moderne Kampfuniformen, die beste Ausrüstung und Bewaffnung bereitgestellt. Ein Angebot, das für viele offenbar zu gut um wahr zu sein erscheint. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin musste die Echtheit des Schreibens bestätigen.

Auch russische Armee wirbt um Soldaten
Damit liegt der Sold der Privatarmee deutlich über jenem, den das russische Verteidigungsministerium bietet - dort beträgt das Mindestgehalt 195.000 Rubel monatlich. Auf Kommandoebene gibt es bis zu 243.000 Rubel, was dem Lohn eines Wagner-Soldaten laut deren Werbekampagne entspricht. Auch der Kreml versucht derzeit mit Nachdruck, neue Soldaten für seine „Spezialoperation“ zu finden: So werden provisorische Rekrutierungszentren in verschiedenen Regionen aufgebaut, Rekrutierungsbeamte führen per Telefon Rundrufe durch.

Kreml-Armee bietet Prämie „für jeden Kilometer Fortschritt“
Über Social-Media-Konten staatlicher Institutionen und Organisationen werden außerdem Anzeigen geschaltet. In einer wurde ein einmaliger Bonus beim Einstieg in die Armee versprochen, Prämien gibt es unter anderem für „Beteiligung an aktiven Offensivoperationen“ und „für jeden Kilometer Fortschritt innerhalb von Angriffsteams“. Auf diese Weise soll verhindert werden, „eine formelle zweite Mobilisierungswelle auszurufen“, nachdem sich die erste als so unpopulär erwiesen habe, erklärte der in den USA ansässige Thinktank Institute for the Study of War kürzlich in einem Bericht.

Auch mit anderen Benefits kann die Kreml-Armee aufwarten: In einer Anzeige ist die Rede von Steuer- und Kreditrückzahlungserleichterungen, bevorzugtem Universitätszulassungsstatus für Kinder von Soldaten und einer großzügigen Entschädigung für Familien, wenn Kämpfer im Kampf verwundet oder getötet werden.

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